FINANZMARKTKALENDER

DZ Bank in neuer virtueller Struktur

Donnerstag, 27.2.: Uwe Fröhlich und Cornelius Riese, die Co-Chefs der DZ Bank, haben im November schon ziemlich viel verraten. Demnach hat das Spitzeninstitut der genossenschaftlichen Finanzgruppe das zurückliegende Jahr mit einem Ergebnis vor...

DZ Bank in neuer virtueller Struktur

Donnerstag, 27.2.:Uwe Fröhlich und Cornelius Riese, die Co-Chefs der DZ Bank, haben im November schon ziemlich viel verraten. Demnach hat das Spitzeninstitut der genossenschaftlichen Finanzgruppe das zurückliegende Jahr mit einem Ergebnis vor Steuern oberhalb der als nachhaltig angesehenen Spanne von 1,5 bis 2 Mrd. Euro abgeschlossen. Finanzchefin Ulrike Brouzi hat diese Aussage Anfang Januar im Interview der Börsen-Zeitung noch einmal bestätigt. Das Jahr sei operativ sehr gut gelaufen, und es habe positive Sondereffekte gegeben. In den ersten sechs Monaten war mit einem Gewinn von annähernd 1,5 Mrd. Euro (+ 42 %) schon weit mehr als die “halbe Miete” verdient worden.Mit dem Abschluss 2019 beginnt für die DZ Bank eine neue Ära der Rechnungslegung. Seit vielen Jahren tobte ja bei den Kreditgenossen fast schon ein Glaubenskrieg um die richtige Struktur. Konkret ging es darum, ob zur Vermeidung denkbarer Interessenkonflikte und zugunsten größerer Transparenz eine zusätzliche Strategie- und Steuerungsholding für den Konzern geschaffen werden soll, wodurch die DZ Bank, die seit ihrer Gründung neben der eigenen operativen Tätigkeit auch als Holding für Gesellschaften wie Union Investment, R + V oder Bausparkasse Schwäbisch Hall fungiert, dann von der Mutter zur Schwester der bisherigen Töchter mutiert wäre. Erwartungsgemäß hat sich aber gezeigt, dass ein solches Gebilde zu hohen Kosten und enormer Komplexität führen würde.”Für eine gesellschaftsrechtliche Trennung der Holding stünden Aufwand und Nutzen derzeit in keinem angemessenen Verhältnis”, sagte Riese vor einem Jahr. Die Separierung würde einen Einmalaufwand von 250 bis 300 Mill. Euro verursachen, das Management für zwei bis drei Jahre zulasten des Kundengeschäfts als strategische Top-Priorität beschäftigen, und am Ende hätte man zwei unabhängig voneinander EZB-regulierte Banken. Fröhlich zufolge soll stattdessen in einer virtuellen Darstellung maximale Transparenz über die Wertschöpfung in den verschiedenen Teilen der Gruppe geschaffen werden. Das ist nun geschehen, indem die Berichterstattung in die Segmente Holding und Verbund- und Geschäftsbank aufgegliedert wird. Dieser kostensparende und allzu hohe Komplexität vermeidende Weg dürfte auch im besten Sinne der Eigentümer sein. ski