FINANZMARKTKALENDER

Ein beschwerlicher Weg für Credit Suisse

Donnerstag, 2.11.: Die jüngsten strategischen Forderungen des kleinen, aber lauten Zürcher Hedgefondsmanagers Rudolf Bohli (RBR Capital) könnte die Credit Suisse auch als schmeichelhaft auffassen. Immerhin glaubt der Investor, dass die Bank mit ein...

Ein beschwerlicher Weg für Credit Suisse

Donnerstag, 2.11.:Die jüngsten strategischen Forderungen des kleinen, aber lauten Zürcher Hedgefondsmanagers Rudolf Bohli (RBR Capital) könnte die Credit Suisse auch als schmeichelhaft auffassen. Immerhin glaubt der Investor, dass die Bank mit ein paar eleganten Entscheidungen zur Auslagerung der Investment Bank den Aktienkurs verdoppeln könnte. Doch der Alltag in der Bank sieht anders aus.Seit dem von CEO Tidjane Thiam eingeleiteten Stategieschwenk im Herbst 2015 ist vor allem Knochenarbeit angesagt: Kosten schleifen, Bilanz zurückbauen und Risiken der Investment Bank eindämmen. Wenn Thiam am Donnerstag die Ergebnisse für das 3. Quartal präsentiert, sind einmal mehr Belege gefordert, dass diese Fleißarbeit zügig und möglichst ohne Pannen vorangeht. Analysten erwarten eine im Vorjahresvergleich deutliche Steigerung des bereinigten Quartalsgewinns um rund 50 % auf etwa 600 Mill. sfr. Diese Steigerung soll hauptsächlich von den Fortschritten der strategischen Abwicklungseinheit (SRU) kommen, die im 3. Quartal des vergangenen Geschäftsjahres noch einen Vorsteuerverlust von 852 Mill. sfr vermelden musste.In den operativen Divisionen rechnen Analysten zwar ebenfalls mit besseren Ergebnissen, doch diese fallen für das Gesamtergebnis weit weniger ins Gewicht als die erwarteten Fortschritte in der Abwicklungseinheit. Alles in allem sollte die Bank den Analystenschätzungen zufolge einen Reingewinn von vielleicht 250 Mill. sfr erreichen können, sodass Ende des Jahres ein Ergebnis von etwa 1,3 Mrd. sfr möglich werden sollte. Daraus ergäbe sich eine Eigenkapitalquote von rund 3 %, was zeigt, dass die Credit Suisse noch einen beschwerlichen Weg vor sich hat.dz