Donnerstag, 16.7.:In den vergangenen Monaten hat die Europäische Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die Coronakrise und die Jahrhundertrezession zu immer neuen, beispiellosen Maßnahmen gegriffen. Jetzt ist aber erst einmal Innehalten angesagt. Das hat nicht zuletzt EZB-Präsidentin Christine Lagarde diese Woche sehr klargemacht. “Wir haben so viel getan, dass wir etwas Zeit haben, die Wirtschaftsdaten sorgfältig zu bewerten”, sagte sie.Für die geldpolitische Sitzung am Donnerstag ist also mit keiner Änderung des EZB-Kurses zu rechnen – und wohl auch für die nächsten Monate eher nicht. Stattdessen dürften die Euro-Hüter versuchen, besser zu verstehen, wie sich die Euro-Wirtschaft entwickelt. Viele Stimmungsindikatoren und einige harte Daten haben zuletzt positiv überrascht. Zugleich scheint die Dynamik der Erholung aber schon wieder etwas nachzulassen und es gibt die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle.Aus der EZB kamen zuletzt optimistischere Töne: Die Rezession könne milder ausfallen als gedacht, hieß es da etwa, oder auch, dass sich die Risikobilanz etwas zum Positiven gewendet habe. Das erleichtert es auch, erst einmal abzuwarten.ms