Mittwoch, 29.1.:Nach drei Zinssenkungen im vergangenen Jahr erwarten die meisten Fed-Beobachter, dass die Währungshüter in Washington aufgrund der aktuellen Konjunkturprognosen im gesamten Jahresverlauf 2020 auf weitere Änderungen des Leitzinses verzichten werden. Bei der ersten Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) kommenden Dienstag und Mittwoch ist die Möglichkeit einer Zinssenkung jedenfalls vom Tisch. Die Tatsache, dass das viel beachtete Fed Watch Tool der Options- und Terminbörse CME Group der Eventualität einer Straffung der Zügel um 25 Basispunkte eine Wahrscheinlichkeit von knapp 13 % einräumt, unterstreicht den tendenziellen Gesinnungswandel, der sich im Lenkungsgremium vollzogen hat: Nachdem die Lockerungen im vergangenen Jahr darauf abzielten, die Rezessionsgefahr zu minimieren, hat die Notenbank nun ausreichendes Vertrauen in weiterhin solides Wachstum, so dass, wenn es zu einer marginalen Änderung kommen würde, eher von einer leichten Zinserhöhung ausgegangen wird. Überraschend ist das nicht. So hatte nach der letzten FOMC-Sitzung im Dezember das Gremium die moderaten Wachstumsprognosen für dieses und das kommende Jahr unverändert gelassen, ging aber verglichen mit September von einer noch niedrigeren Arbeitslosenquote aus. Eine Rolle spielt auch, dass neue Mitglieder stimmberechtigt sind, zwei von ihnen den Senkungen im vergangenen Jahr kritisch gegenüberstanden und wie andere an der Spanne von 1,5 bis 1,75 % festhalten wollen. det