FINANZMARKTKALENDER - NÄCHSTE WOCHE

Gute US-Vorgaben für Deutsche Bank

Umfeld dürfte dem Investment Banking im ersten Quartal Rückenwind verschafft haben

Gute US-Vorgaben für Deutsche Bank

Von Björn Godenrath, Frankfurt”Kapital erhöhen, die deutsche Heimatbasis stärken und eine Neupositionierung für Wachstum vornehmen.” So war Anfang März das Unterfangen der Deutschen Bank betitelt, Investoren zur Beteiligung an einer 8 Mrd. Euro schweren Bezugsrechtsemission zu animieren. Das hat prima funktioniert, und so können sich Vorstandschef John Cryan und seine beiden Kronprinzen Marcus Schenck und Christian Sewing nun den beiden übrigen Punkten widmen – wobei die Kapitaloperation ja erst mit dem angestrebten IPO von Deutsche Asset Management (Deutsche AM) vollends absolviert wäre.Die Kapitalerhöhung hat die Aktie der Deutschen Bank jedenfalls gut verkraftet, was die Zuversicht stärkt, dass nun auch die weiteren Schritte der Restrukturierung beherzt umgesetzt werden können. Dabei werden keine dünnen Bretter gebohrt, stehen neben dem Börsengang von Deutsche AM doch die Zusammenführung von Global Markets, Corporate Finance und der Transaktionsbank in die neue Riesensparte CIB sowie die Integration der Postbank in das Privatkundengeschäft an. Letzteres geht mit einem großen Seufzer aus Anspannung und Erleichterung einher: Man ist einerseits erleichtert, weil nach dem ewigen Eiertanz endlich Klarheit über die strategische Richtung herrscht, und ist andererseits angespannt, weil wohl einiges geschliffen werden muss. Drei bis fünf Jahre sind für diese Integration veranschlagt. Erfolgsmeldungen gesuchtDie nächste Gelegenheit, über weitere Maßnahmen der Umsetzung zu informieren, bietet sich John Cryan am kommenden Donnerstag mit Vorlage der Zahlen für das erste Quartal. Da werden sich viele Augen auf die Performance der Deutschen AM richten, ob es gelungen ist, den Trend abfließender Assets under Management (AuM) zu stoppen. Analysten trauen der Sparte im Gesamtjahr einen Vorsteuergewinn von gut 500 Mill. Euro zu, die gesammelten Schätzungen (“Consensus Report”) für das erste Quartal liegen noch nicht vor. Deutsche AM braucht jedenfalls Erfolgsmeldungen, um jetzt schon die Grundlage für ihre Equity Story zu schaffen. Die Voraussetzungen dafür sind gar nicht so schlecht, stehen Assetmanagement-Aktivitäten bei Investoren doch hoch in der Gunst. Angesichts der Vorgaben der US-Konkurrenz, einzig Goldman Sachs fiel im Handel ab, dürfte CIB im ersten Quartal gut abgeschnitten haben – zuletzt wusste Morgan Stanley von einem weiter verbesserten Umfeld mit starkem Anleihehandel zu berichten. Davon sollte also auch die größte Sparte der Deutschen Bank in diesem saisonal so wichtigen Abschnitt profitiert haben. Aufwand vorerst hochDoch auch wenn bei dem wichtigsten Ergebnisträger gut verdient werden sollte, dürfte das auf Jahressicht im Konzern zum Großteil von den Restrukturierungsaufwendungen verschlungen werden – einen Aufwand von 2 Mrd. Euro hat Cryan bis Ende 2018 dafür vorgesehen. Analysten rechnen aber immer noch mit einem Überschuss von gut 2 Mrd. Euro (trotz deutlich erhöhter Steuerlast) für das laufende Geschäftsjahr. Eine wettbewerbsfähige Ausschüttung sieht Cryans Plan aber erst für das Geschäftsjahr 2018 vor. Anlegern bleibt damit vorerst nur die Hoffnung auf Kurssteigerungen – und dass die Bank nicht gezwungen sein wird, den auf der kommenden Hauptversammlung noch zu genehmigenden neuen Kapitalrahmen nicht zu beanspruchen.