Halbjahreszahlen

HCOB verifiziert „Vorwärtsmarsch“

Kredite in die Ukraine oder nach Russland hat die Hamburg Commercial Bank nur begrenzt begeben. Der Ausblick für 2022 ist stabil. In den Fokus rückt daher die Frage, ob die Bank berichtet, wie der Ausstieg der Finanzinvestoren aussehen könnte.

HCOB verifiziert „Vorwärtsmarsch“

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Donnerstag, 18.8.:

Die zum vergangenen Jahreswechsel in die Einlagensicherung des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) gewechselte Hamburg Commercial Bank (HCOB) legt am Donnerstag kommender Woche Halbjahreszahlen vor. Das 2018 aus dem Verkauf der ehemaligen HSH Nordbank an Finanzinvestoren hervorgegangene Institut hat nach dem Abschluss seiner mehrjährigen Transformation eine Forcierung seines Neugeschäfts angekündigt. Man sei wieder „auf dem Vorwärtsmarsch“, erklärte Vorstandschef Stefan Ermisch im Februar. Das Institut will dabei am Geschäftsmodell eines Spezialfinanzierers in bestimmten Nischen festhalten, auch wenn eine gewisse Diversifizierung nicht ausgeschlossen ist.

Ende März sprach Ermisch bei der Vorstellung der Zahlen für 2021 davon, dass „umsichtiges Wachstum angepeilt“ sei. Dabei seien bis dato – zum Ende des ersten Quartals – keine negativen Effekte im Zusammenhang mit der aktuellen geopolitischen Krise aufgetreten. Das Quartalsergebnis nach Steuern liege nach ersten Berechnungen mit 34 Mill. Euro gut im Plan. Für das Gesamtjahr 2022 stellte die HCOB, die eigenen Angaben zufolge über kein nennenswertes Kreditengagement in der Ukraine oder in Russland verfügt, einen Nachsteuergewinn oberhalb von 250 Mill. Euro in Aussicht – nach 351 Mill. Euro im vergangenen Turnus. Das Festhalten an dem Ergebnisziel für 2022 begründete die Bank mit ihrer komfortablen Kapital- und Liquiditätsausstattung, einer guten Portfolioqualität sowie hohen Abdeckungsquoten für Kreditrisiken. Keine weiteren Neuigkeiten gab es nach Meldungen im März, es würden Überlegungen angestellt, wie ein Ausstieg der beteiligten Finanzinvestoren ab 2023 aussehen könnte.