Finanzmarktkalender29. Oktober

Kapitalmarktgeschäft beflügelt Deutsche Bank

Am Mittwoch stehen die Quartalszahlen der Deutschen Bank im Fokus. Nach den Rekordergebnissen der US-Wettbewerber trauen die Analysten auch ihr vor allem im Investmentbanking Wachstum zu.

Kapitalmarktgeschäft beflügelt Deutsche Bank

29. Oktober

Investmentbanking beflügelt Deutsche Bank

lee Frankfurt

Nach den glänzenden Quartalsberichten der US-Banken richten sich hierzulande am Mittwoch alle Augen auf die Deutsche Bank. Anders als in den USA kann hierzulande zwar keineswegs von einem IPO-Boom die Rede sein und auch die M&A-Aktivitäten halten sich noch im Rahmen. Doch schließlich lief auch das Kapitalmarktgeschäft rund – und hier spielt die Deutsche Bank als letztes hiesiges Institut von globaler Bedeutung zumindest bei Festverzinslichen und Währungen ja durchaus vorne mit.

Steigende Erträge

Nimmt man die Rekordmeldungen der Konkurrenten an der Wall Street als Maßstab, hält sich die Euphorie der Analysten jedoch in Grenzen. Laut der auf der Website des Instituts veröffentlichten Konsensschätzung trauen sie der Deutschen Bank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Ertragswachstum von 4% auf knapp 7,8 Mrd. Euro zu. Als wesentlicher Wachstumstreiber dürfte sich dabei die Investmentbank erweisen. Ihr prognostizieren die Analysten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg der Erträge um 12% auf 2,8 Mrd. Euro.

Homöopathische Steigerung

Wohl auch angesichts der mauen konjunkturellen Entwicklung eher verhalten fällt dagegen die Prognose für die Unternehmensbank aus. 1,8 Mrd. Euro trauen ihr die zehn befragten Analysten im Durchschnitt zu. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wäre das nur eine homöopathische Steigerung. Ordentliches Wachstum wird dagegen der Fondstochter DWS zugeschrieben. Hier erwarten die Analysten im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Ertragsplus von 8% auf 718 Mill. Euro. Vom Privatkundengeschäft, das im vergangenen Jahr noch das IT-Debakel bei der Postbank zu verdauen hatte, erwarten sie weniger große Sprünge, aber immerhin ein Ertragswachstum von 3,4% auf knapp 2,4 Mrd. Euro.

Rückläufige Risikovorsorge

Als an den Aktienmärkten zeitweise die Furcht vor einer neuen US-Bankenkrise aufgeflammt war, geriet in der vergangenen Woche auch die an der Börse zuletzt so erfolgsverwöhnte Deutsche Bank spürbar unter Druck. Mit rund 28,78 Euro notiert die Aktie weit unter dem Jahreshoch von 32,21 Euro. Falls bei der Deutschen Bank Sorgen um Kreditausfälle umgehen sollten, scheinen diese noch nicht zu den Analysten durchgedrungen zu sein. Sie rechnen im Mittel mit einer Kreditrisikovorsorge von 419 Mill. Euro. Das wäre deutlich weniger als binnen Jahresfrist, als das Institut 494 Mill. Euro beiseitegelegt hatte. Laut der Analysten von Goldman Sachs hat CEO Christian Sewing kürzlich jedoch zusätzliche Vorsorge für gewerbliche US-Immobilienkredite in den USA erwähnt, die zu einem moderaten Anstieg der Risikokosten führen dürfte.