Förderkredite

KfW zeigt sich trotz Banken­beben entspannt

Wenn die KfW am 31. März ihr Zahlenwerk präsentiert, dürfte sie angesichts der Sorge vor einer Bankenkrise beruhigende Worte wählen. Die Risiken liegen für sie anderswo.

KfW zeigt sich trotz Banken­beben entspannt

jsc Frankfurt

Staatsbank sollte man sein! „Sie sehen einen relativ entspannten CFO“, sagte KfW-Finanzvorstand Bernd Loewen bereits im Januar. Soll heißen: Tiefe Löcher hat das Ausnahmejahr nicht in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung ge­rissen. Dabei sagte die Förderbank im vergangenen Turnus rekordhohe 167 Mrd. Euro zu, darunter rund 58Mrd. Euro für Energiehilfen. Leistungsgestörte Kredite in dem Programm in Höhe von zuletzt rund 2Mrd. Euro begleicht aber im Zweifel der Bund, in dessen Auftrag die Bank die Hilfen austeilt.

Die Kreditrisikovorsorge für andere Programme blieb in den ersten neun Monaten mit 129 Mill. Euro noch im Rahmen. Unterm Strich fuhr die Kreditanstalt bis Ende September 933 Mill. Euro als Gewinn ein. Auf Gesamtjahressicht dürfte also wieder ein Milliardenergebnis stehengeblieben sein. Am Freitag, 31. März, legt die KfW ihr Zahlenwerk vor.

Auch die Unsicherheit im Bankgewerbe wirft die Kreditanstalt nicht um. Eine Einlagenflucht jedenfalls wäre nicht möglich, die KfW refinanziert sich über den Kapitalmarkt. Dort zahlt sie Investoren nur einen Schnaps mehr als der Bund, der für die Bank garantiert. Zuletzt sind die Renditen von Bundesanleihen ge­sunken, was auch der KfW hilft.

Krisen schlagen aber mittelbar bei der Staatsbank ein. In der zurückliegenden Weltfinanzkrise sprang sie zeitweilig beim Düsseldorfer Mittelstandsfinanzierer IKB ein. Die Rettung trug zu einem Milliardenverlust der KfW bei. Damals hatte die Krise aber, anders als bislang, auch deutsche Banken erfasst. Forderungen an Kreditinstitute zählt die Staatsbank, die ihre Förderdarlehen über gewöhnliche Banken und Sparkassen ausreicht, im dreistelligen Milliardenbereich. Weil sie dabei aber häufig Immobilienvorhaben finanziert, stehen Sicherheiten bereit.

KfW-Chef Stefan Wintels und Finanzvorstand Loewen werden also entspannt auf ihr Haus blicken. Immun vor Einschlägen ist die KfW gleichwohl nicht. Risiken schlummern etwa im Beteiligungsgeschäft, also bei der Venture-Capital-Tochter KfW Capital und der in Entwicklungs- und Schwellenländern tätigen DEG. Bei der Tochter Ipex-Bank können Großkredite Löcher reißen, wie 2020 der Ausfall eines 100 Mill. Euro schweren Kredits an Wirecard zeigte.

Hektisch läuft vermutlich das Neugeschäft der KfW. Denn die großvolumigen Energiehilfen dürften sich auch über die Jahreswende hinweg fortgesetzt haben. Die Unternehmen füllen auf diese Weise ihre Gasspeicher, ersetzen ausgebliebenes Gas aus Russland oder stellen die erforderlichen Sicherheiten im Handel von Strom und Gas. Derweil dürften die sonst üppigen Hilfen für Energieeffizienzdarlehen für Wohnhäuser nur noch ein geringes Niveau erreichen: Seit der Zinswende reichen Banken und Sparkassen nur noch wenige Immobilienkredite aus. Auch zugehörige Förderdarlehen der KfW sind somit eher selten gefragt.

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