FINANZMARKTKALENDER - NÄCHSTE WOCHE

Schlussstrich unter schwieriges Jahr

Marktflaute und Sonderbelastungen drücken Ergebnis der Deutschen Börse - Ausblick rückt in den Fokus

Schlussstrich unter schwieriges Jahr

Von Christopher Kalbhenn,FrankfurtMit den Zahlen, die am kommenden Mittwoch nach Börsenschluss veröffentlicht und tags darauf in der Bilanz-Pressekonferenz näher erläutert werden, zieht der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Reto Francioni, einen Schlussstrich unter ein schwieriges Jahr. 2013 war von weiter rückläufigen Handelsaktivitäten gekennzeichnet, was sich im Zahlenwerk deutlich niederschlägt.Immerhin zog der Orderbuchumsatz der von der Deutschen Börse betriebenen Kassamärkte, der bis November unter Vorjahresniveau gelegen hatte, im Dezember so stark an, dass im Gesamtjahr mit 1,16 Bill. Euro fast genau das Niveau von 2012 erreicht wurde. Das Terminmarktgeschäft, das einen bei weitem höheren Erlös- und Ergebnisbeitrag leistet, war jedoch mit 2,2 nach 2,3 Milliarden Kontrakten rückläufig. Erschwerend kommt hinzu, dass die höhermargigen Index- und Einzelaktienderivate als Folge vor allem der sehr geringen Marktvolatilität mit 16 % und 7 % deutliche Rückgänge aufwiesen, während Zuwächse mit 8 % bei den Anleihederivaten und 1 % bei den US-Optionen der New Yorker Tochter International Securities Exchange in den Segmenten mit niedrigeren Margen verzeichnet wurden. Hinzu kommt das Niedrigzinsumfeld, das die Nettozinserträge schmälert. Immerhin ist aber die Zahl der von der Tochter Clearstream abgewickelten Transaktionen um 6 % auf 121 Millionen Geschäfte gestiegen. Ebit-Rückgang von 30 ProzentNachdem der Erlös und das Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) in den ersten neun Monaten um 3 % bzw. 30 % auf 1,44 Mrd. bzw. 549 Mill. Euro gesunken sind, rechnet die Deutsche Bank für das Gesamtjahr mit einem Erlös von 2,145 Mrd. (kaum verändert) und einem Ebit von 749 nach 969 (-23 %) Mill. Euro. Auf bereinigter Basis sieht die Ergebnisentwicklung allerdings nicht ganz so mäßig aus. Die Schätzung der Deutschen Bank lautet auf 636 Mill. Euro (-4 %). In den ersten neun Monaten fielen Sonderbelastungen für Effizienzprogramme in Höhe von knapp 80 Mill. Euro und im Zusammenhang mit den Ermittlungen der US-Exportkontrollbehörde OFAC wegen Wertpapierübertragungen, die bei Clearstream durchgeführt wurden, um Konten iranischer Kunden zu schließen, in Höhe von 118,8 Mill. Euro an.Wichtiger aus Sicht der Aktionäre ist aber der Blick nach vorn. Üblicherweise gibt der Eschborner Marktbetreiber anlässlich der Vorlage der Jahreszahlen einen Ausblick auf die voraussichtliche Entwicklung von Erlös, Ebit und Jahresüberschuss. Die Deutsche Bank erwartet einen Anstieg des Erlöses auf 2,26 Mrd. Euro. Die Prognosen für das Ebit und den Jahresüberschuss lauten auf 1,046 Mrd. und 711 Mill. Euro. Neue WachstumsfelderDarüber hinaus wird es wahrscheinlich Auskünfte zur voraussichtlichen Kostenentwicklung geben. Das Unternehmen wird sich ferner zum Stand seiner Initiativen zur Erschließung neuer Wachstumsfelder, die sich aus den vielfältigen regulatorischen Veränderungen ergeben, sowie zum Ausbau des Geschäfts in den schnell wachsenden Märkten insbesondere in Asien äußern.