Der Aufwärtstrend hält an, die Talanx-Aktie hat seit Mai wiederholt neue Allzeithöchststände über der Marke von 50 Euro markiert. Dazu trägt bei, dass der Mehrmarkenversicherer liefert, was beim Kapitalmarkttag im vorigen Dezember versprochen wurde. Neben einer um 25% auf 2 Euro je Aktie erhöhten Dividende für das vergangene Geschäftsjahr hat das MDax-Unternehmen im Mai über eine auf 18,8 (i.V. 14,6)% gestiegene Eigenkapitalrendite im ersten Quartal berichtet, die die strategische Vorgabe von “über 10%” deutlich übertraf und die in allen Segmenten zweistellig ausfiel.

Der Ergebnisbeitrag der Erstversicherungseinheiten nahm im Verhältnis zum Geschäft der Tochter Hannover Rück zuletzt bis auf knapp 43 (37)% zu. Am kommenden Montag werden die zur Veröffentlichung anstehenden Zahlen zum zweiten Quartal zeigen, inwieweit die einstige Problemsparte Industrieversicherung weiter von Preiserhöhungen profitiert, wie sich die Preisentwicklung zur Schadeninflation im Bereich der deutschen Privat- und Firmenversicherung verhält. Das internationale Privat- und Firmenversicherungsgeschäft rückte im Zuge des Ende Mai verkündeten, 1,4 Mrd. Euro teuren Erwerbs der Liberty-Mutual-Retailgeschäfte in Lateinamerika stärker ins Blickfeld der Investoren.

Der Kursanstieg der Talanx-Aktie in den vergangenen Monaten hat dazu geführt, dass Anlageempfehlungen zurückgestuft wurden. Die Implementierung einer attraktiveren Dividendenpolitik und die erfolgreiche Sanierung der Industrieversicherung hätten sich in einer guten Performance der Aktie niedergeschlagen, so die DZ Bank. Berenberg erklärte ihre neue Empfehlung damit, dass es keinen Bewertungsabschlag der Erstversicherung mehr gebe. Für 2023 stellt die Talanx neben einem Versicherungsumsatz, der im hohen einstelligen Prozentbereich auf rund 42 Mrd. Euro steigen soll, ein Konzernergebnis von 1,4 Mrd. Euro in Aussicht.