Thyssenkrupp auf dem Prüfstand
Donnerstag, 9.2.:Wenn Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2016/17 vorlegt, dann wird einmal mehr die angestrebte Fusion der Stahlsparte mit dem Europageschäft des indischen Konkurrenten Tata Steel im Vordergrund stehen. Die britischen Stahlarbeiter von Tata Steel haben gerade in dieser Woche darüber abgestimmt, ob ihr Pensionsfonds mit einem Volumen von 15 Mrd. Pfund vom Unternehmen abgetrennt werden soll. Das gilt als Voraussetzung für die Fusion. Das Ergebnis der Abstimmung wird aber erst in einigen Tagen feststehen.Bis dahin werden sich Investoren vor allem für die Entwicklung des operativen Geschäfts interessieren. Und da sieht es durchwachsen aus: In der Stahlsparte dürften die steigenden Preise für Rohstoffe wie Kokskohle und die Kosten für die Reparatur eines Hochofens die ohnehin schmale Marge gedrückt haben. Außerdem ist zu erwarten, dass durch einen Anstieg des Working Capital der freie Cash-flow auf einen negativen Wert von mehr als 1 Mrd. Euro fällt. Dadurch könnte beim Verhältnis von Eigenkapital zu Schulden (Gearing) erstmals, wenn auch hoffentlich nur vorübergehend, die kritische Marke von 150 % überschritten werden. Für die Gläubigerbanken könnte das wiederum ein Grund sein, genauer auf die Finanzlage des Konzerns zu schauen.cru