FINANZMARKTKALENDER

Viele Fragen an die Daimler-Führung

Mittwoch, 8.7.: Aufgrund der Coronavirus-Pandemie findet die Hauptversammlung des Stuttgarter Autobauers Daimler 2020 nicht nur virtuell, sondern auch ungewohnt spät statt. Das bedeutet indes nicht, dass es weniger kontrovers zugehen dürfte. Eine...

Viele Fragen an die Daimler-Führung

Mittwoch, 8.7.:Aufgrund der Coronavirus-Pandemie findet die Hauptversammlung des Stuttgarter Autobauers Daimler 2020 nicht nur virtuell, sondern auch ungewohnt spät statt. Das bedeutet indes nicht, dass es weniger kontrovers zugehen dürfte. Eine Einladung mit mehr als 60 Seiten Umfang, von denen allein das Vergütungssystem 18 Seiten umfasst, bietet sicher reichlich Anlass zur Diskussion. Einfacher erscheint da Tagesordnungspunkt 7, in dem die Wahl von Telekom-Vorstandschef Timotheus Höttges in den Aufsichtsrat empfohlen wird. Für Höttges dürfte die Wahl sicher sein.Fragen dürfte es derweil reichlich zur aktuellen Lage sowie zum gestiegenen Sparbedarf geben, den Källenius bereits mehrfach seit Ausbruch der Coronakrise betont hat. Auch eine Entscheidung, die erst im kommenden Jahr ansteht, wird dieses Jahr wohl heiß diskutiert. Aufsichtsratschef Manfred Bischoff soll 2021 vom ehemaligen Daimler-Chef Dieter Zetsche abgelöst werden. Das Image des Managers mit dem markanten Schnauzbart hat im Jahr seit seiner Ablösung durch CEO Ola Källenius allerdings zahlreiche Kratzer erlitten. Für die mittlerweile offen zutage getretenen Probleme bei Daimler mit zu hohen Kosten und der Gefahr des teuren Verfehlens der strengeren CO2-Emissionsziele der EU wird nicht Källenius, sondern primär dessen Vorgänger Zetsche verantwortlich gemacht.Die Fondsgesellschaft Deka Investment hat sich in der “Wirtschaftswoche” bereits klar positioniert. “Zetsche hat massive Interessenkonflikte bei der Aufarbeitung der Vergangenheit und steht für das nicht mehr zukunftsfähige Verbrenner-Zeitalter”, befand etwa Ingo Speich, der bei Deka den Bereich Sustainability und Corporate Governance leitet. scd