Vorsichtige Blicke Richtung SAP vor den Quartalszahlen
Vorsichtige Blicke Richtung SAP vor den Quartalszahlen
22. Oktober
Vorsichtige Blicke Richtung SAP
knd/dpa-AFX Frankfurt
Das zweite Quartal war für SAP nicht ganz so gut wie erwartet gelaufen. Der schwache Dollar belastete und der Handelskonflikt führte am Ende dazu, dass sich Aufträge und Vertragsabschlüsse verzögerten. Am kommenden Mittwoch (22. Oktober) legen die Walldorfer die Zahlen für die ersten neun Monate vor, aber auch hier sind Analysten vorsichtig. Als Gründe nennen die Experten eine anhaltend schwache Nachfrage, weiterhin negative Währungseffekte und die Erwartung disruptiver Auswirkungen durch die generative KI.
Das Geschäft mit der Softwarelösung S/4 HANA dürfte indes robust gewesen sein, schrieb Mohammed Moawalla von der US-Investmentbank Goldman Sachs kürzlich in seinem Ausblick auf den Quartalsbericht. Er verweist aber gleichzeitig auf das schwierige Wirtschaftsumfeld. Thema unter den Analysten sind auch die Ermittlungen der EU-Kommission gegen den Softwarekonzern wegen möglicher wettbewerbswidriger Praktiken. Erwähnt werde von der Behörde etwa das Verbot des Missbrauchs einer dominierenden Marktposition, schrieb Michael Briest von der Schweizer Großbank UBS. In diesem Zusammenhang habe die EU jüngst Google zu einer Strafzahlung von knapp 3 Mrd. Euro verurteilt. SAP erwarte indes im Vorfeld der Quartalszahlen nicht, dass das Verfahren einen erheblichen Einfluss auf die Finanzkennziffern haben werde.
Für alle Eventualitäten gerüstet
Für SAP hatte zuletzt auch das Thema „Souveräne Cloud“ an Fahrt aufgenommen. Der Walldorfer Softwarekonzern hat sein Angebot in diesem Segment erweitert, nachdem Finanzvorstand Dominik Asam bereits zum Halbjahr auf das große Potenzial in diesem Bereich verwiesen hatte. Mit Blick auf die Prognose hatte er zum selben Zeitpunkt versichert: Der Ausblick von SAP decke alle Eventualitäten ab, „auch wenn sich der Handelskonflikt weiter hinzieht“.