Freitag, 14.2.:Wirecard hat mit ihrer Gewohnheit gebrochen, ihre Eckdaten fürs Vorjahr Ende Januar zu veröffentlichen. Dieser Tage teilte der Zahlungsabwickler mit, die vorläufigen Zahlen erst am kommenden Freitag bekannt zu geben. In der derzeitigen Lage des Dax-Konzerns lässt diese Verschiebung Raum für Spekulationen. Wird das Unternehmen etwa am selben Tag das Ergebnis der Sonderprüfung von KPMG vorlegen? Kommt der Befreiungsschlag des unter Erklärungsdruck geratenen Finanz- und Technologiedienstleisters nach den Berichten der “Financial Times” (FT) über angebliche Bilanzunregelmäßigkeiten? Fakt ist, dass Wirecards Glaubwürdigkeit vom Bericht der Wirtschaftsprüfer abhängt. Zur Erinnerung: Nach erneuten Vorwürfen der FT sah sich die Verwaltung im Oktober gezwungen, KPMG mit einer unabhängigen Untersuchung zu beauftragen, um Zweifel endgültig auszuräumen. Entlastet KPMG das Unternehmen, wäre das ein Erfolg des Managements in der Auseinandersetzung mit der britischen Tageszeitung. Die Aktie könnte womöglich ihre seit Jahresbeginn eingesetzte Erholung fortsetzen nach den Kursturbulenzen des Vorjahres. Der erwartete Bericht von KPMG hält die Anleger in Atem, obgleich Wirecard mehrmals erklärte, dass mit einem Ergebnis bis Ende März zu rechnen sei. In dieser angespannten Situation geraten die Eckdaten fast zur Nebensache. Der dynamisch wachsende Konzern wird wohl 2019 neue firmeneigene Bestwerte erreicht haben.sck