GLS Bank gewinnt Kunden hinzu
GLS Bank gewinnt Kunden hinzu
wbr/lee Frankfurt
Die GLS Bank hat im vergangenen Jahr die Kundenzahl und das Kreditneugeschäft ungeachtet der vielfältigen externen krisenhaften Entwicklungen steigern können. So gewann die Bochumer Nachhaltigkeitsbank 27000 Kunden hinzu und zählt nunmehr 350000 Klienten, wie sie am Donnerstag mitteilte. Das Kreditneugeschäft legte demnach um 11 % auf 1,4 Mrd. Euro zu. Dabei sei die Kreditvergabe für Wohnungsbau und erneuerbare Energien überproportional gestiegen, hieß es.
Entsprechend zufrieden zeigt sich die neue Vorstandssprecherin Aysel Osmanoglu, die im Interview der Börsen-Zeitung von einem erfolgreichen Jahr spricht, in dem die GLS die Krisen gut bewältigt und ihre Resilienz unter Beweis gestellt habe. Osmanoglu, die seit 20 Jahren in dem Institut arbeitet und 2017 in den Vorstand aufrückte, hat Anfang des Jahres die Leitung der 1974 gegründeten sozial-ökologischen Bank von Thomas Jorberg übernommen.
Trotz der positiven Einschätzung sieht sie noch Verbesserungsbedarf, wenn es um die Agilität und Reaktion auf Entwicklungen geht. „Wir haben in der Coronakrise und auch 2022 gut reagiert, aber wir können noch schneller werden. Wir haben uns vorgenommen, viel mehr auf die Steuerung der Wirkungsziele zu achten“, sagt sie.
Konkret bedeute das, Zielbilder etwa für das Wohnen und in der Bildung auszuarbeiten. So sei nicht nur auf nachhaltiges Bauen zu achten, sondern auch auf die Bezahlbarkeit der Unterkunft und auf Vielfalt in der Bewohnerschaft. Wenn es beispielsweise um Kindergärten gehe, sei nicht nur die Zahl der Plätze von Bedeutung, sagt Osmanoglu, sondern auch die Bauweise und die Versorgung mit Bio-Lebensmitteln. Darauf werde bei der Finanzierung geachtet.
Politisch mische die GLS wieder stärker mit. Das sei schon früher so gewesen. „Es liegt in der DNA der GLS Bank. Wir sehen die Bank auch als ein Instrument des politischen und gesellschaftlichen Dialogs.“ Über den von starken Protesten begleiteten beabsichtigten Braunkohleabbau in Lützerath sagt sie: „Es schmerzt mich, wenn ich diesen riesigen Krater sehe, der dort in die Erde hineingegraben wird. Das tut einfach weh. Wenn man diese Erde liebt, dann sollte man das nicht tun.“
Interview Seite 4
Bericht Seite 4
