Immobilienfinanzierung

HCOB geht auf Nummer sicher

Die Hamburg Commercial Bank (HCOB) geht im Immobilienfinanzierungsgeschäft auf Nummer sicher und baut ihr Neugeschäft 2023 weniger stark aus als geplant.

HCOB geht auf Nummer sicher

tl Frankfurt

Eine der wichtigsten Ertragssäulen der vor vier Jahren privatisierten Hamburg Commercial Bank (HCOB) ist das Finanzierungsgeschäft mit gewerblichen Immobilien. Nach der coronabedingten Delle der Jahre 2020 und 2021 wollte das Nachfolgeinstitut der HSH Nordbank daher im Jahr 2022 wieder deutlich mehr Neugeschäft machen. Geplant waren 2,7 Mrd. Euro, sagte Peter Axmann, bei der HCOB für das Immobilienfinanzierungsgeschäft verantwortlich, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Aber es kam anders. Ukraine-Krieg, Inflation, Zinserhöhungen und speziell bei Immobilien eine Verteuerung und Verknappung der Baustoffe machte der mehrheitlich US-Finanzinvestoren gehörenden Bank einen Strich durch die Rechnung.

„All das hat dazu geführt, dass wir unseren Neugeschäftsplan adjustiert haben. Seitdem fahren wir auf Sicht. Unsere Priorität ist nicht, das Neugeschäft auszuweiten, sondern den Bestand zu schützen nach dem Motto: Safety first.“ Deshalb wird das Neugeschäft im Jahr 2022 bei voraussichtlich circa 1,5 Mrd. Euro landen. Davon stammen zwei Drittel aus Deutschland und ein Drittel aus den Niederlanden, Großbritannien und den USA. Im Sinne der Risikostreuung wird das Auslandsgeschäft deutlich ausgebaut. 2021 entfiel darauf nur ein Fünftel des Neugeschäfts, 2020 sogar nur etwas weniger als ein Sechstel.

2023 will die HCOB in der Immobilienfinanzierung wieder Gas geben, aber nur verhalten. Axmann nannte als Zielgröße für das Neugeschäft rund 2 Mrd. Euro. Angesichts verringerter Risiken werde die Bruttomarge im Durchschnitt bei etwa 190 (2022: 235) Basispunkten liegen. Trotzdem werde die Eigenkapitalrendite der Immobilienfinanzierungen „weiterhin deutlich im zweistelligen Bereich liegen“.

Nachhaltigkeit ist bei der HCOB ein sehr wichtiges Thema. Bei jedem neuen Kredit prüfe man bereits heute, ob beziehungsweise wie die vereinbarten ESG-Ziele während der Laufzeit des Kredites erreicht werden können. „Vorhaben, die nicht auf die ESG-Ziele einzahlen, können heute entweder gar nicht mehr oder wenn, dann nur noch zu deutlich schlechteren Konditionen finanziert werden.“ Bei diesen „braunen“ Objekten werde es zu Preisabschlägen von 20 bis 30% kommen, ist Axmann überzeugt.

Bericht Seite 4

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