Nutzfahrzeugindustrie

Jost Werke profitiert von Übernahme

Jost Werke, ein führender Hersteller von sicherheitsrelevanten Systemen für die Nutzfahrzeugindustrie, hat im vierten Quartal 2020 kräftiges Wachstum in allen Regionen verzeichnet.

Jost Werke profitiert von Übernahme

md Frankfurt

Jost Werke, ein führender Hersteller von sicherheitsrelevanten Systemen für die Nutzfahrzeugindustrie, hat im vierten Quartal 2020 kräftiges Wachstum in allen Regionen verzeichnet. Damit habe sich die bereits im Vorquartal eingesetzte Markterholung beschleunigt, teilt das Unternehmen mit.

Der Konzernumsatz sei nach vorläufigen und ungeprüften Zahlen im Vorjahresvergleich um 46,8% auf 230,8 Mill. Euro gestiegen. Die übernommene Ålö-Gruppe trug mit 54,7 Mill. Euro den Großteil zu der Erlösausweitung bei. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sprang von 11,3 Mill. auf 27,1 Mill. Euro; die bereinigte Ebit-Marge verbesserte sich um 450 Basispunkte auf 11,7%.

Aber auch organisch verzeichnete Jost eine starke Entwicklung im vierten Quartal: Bereinigt um den Übernahmeeffekt stieg der Konzernumsatz um 12% auf 176,1 Mill. Euro. Das bereinigte Ebit (ohne Ålö) wuchs den Angaben zufolge um 39,6% auf 15,8 Mill. Euro, und die bereinigte Ebit-Marge verbesserte sich um 180 Basispunkte auf 9,0%.

In einem äußerst volatilen Marktumfeld steigerte Jost den Jahresumsatz um 7,9% auf 794,4 Mill. Euro. Darin enthalten seien ein positiver Effekt aus der Übernahme von Ålö in Höhe von 175,7 Mill. Euro und negative Wechselkurseffekte von 11,1 Mill. Euro. Der organische Konzernumsatz ohne Übernahmeeffekte habe sich 2020 um 14,5% auf 618,7 Mill. Euro reduziert.

Jost erinnert daran, dass die politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie tief in die operativen Aktivitäten vieler Unternehmen eingriffen. Sowohl Jost als auch wichtige Kunden und Lieferanten mussten demnach vorübergehend ganze Produktionswerke schließen. Dennoch erwirtschaftete Jost 2020 ein bereinigtes Ebit von 73,2 (i.V. 76,8) Mill. Euro und eine bereinigte Ebit-Marge von 9,2 (10,4)%. Das bereinigte Ebitda stieg auf 102,7 (100,8) Mill. Euro; die bereinigte Ebitda-Marge sank dagegen auf 12,9 (13,7)%.

Die 2020 erworbene Ålö-Gruppe stärkte gemäß der Mitteilung bereits im ersten Jahr der Konzernzugehörigkeit das Ergebnis und die Profitabilität von Jost. Ålö habe ein bereinigtes Ebit von 24,3 Mill. Euro und eine bereinigte Ebit-Marge von 13,8% erzielt, „die deutlich über der durchschnittlichen Marge des traditionellen Jost-Geschäfts liegt“, wie es heißt. Jost (ohne Ålö) habe 2020 ein bereinigtes Ebit von 48,9 Mill. Euro erwirtschaftet und eine bereinigte Ebit-Marge von 7,9% erzielt, „denn der Markt für Lkw und Anhänger war von den negativen Effekten der Pandemie stärker betroffen als der landwirtschaftliche Markt“.

Die Nettoverschuldung sei gegenüber dem 31. März (278 Mill.) um 71 Mill. auf 207 Mill. Euro zurückgeführt worden. Die Leverage Ratio (Verhältnis der Nettoverschuldung zum bereinigten Ebitda) verbesserte sich auf 1,99. Das Ziel, die Leverage Ratio 2020 auf unter 2,5 zu senken, hat Jost damit deutlich übertroffen.

Der freie Cash-flow stieg von rund 60 Mill. auf 98 Mill. Euro. Die Investitionen beliefen sich gemäß Jost auf 20,8 (17,6) Mill. Euro; das Verhältnis zum Umsatz betrug 2,6 (2,4)%.

„Es war ein schwieriges, aber am Ende durchaus erfolgreiches Jahr“, resümierte Vorstandschef Joachim Dürr. Im laufenden Jahr werde Jost erneut wachsen und die Ertragskraft des Konzerns weiter verbessern.