tkb Mailand – Im laufenden Jahr wird Luxottica, der führende Brillenhersteller mit einer Marktkapitalisierung von knapp 26 Mrd. Euro, vom Mailänder Kurszettel gestrichen werden. Die von Leonardo Del Vecchio 1961 gegründete und seit 2001 an der Mailänder Börse notierte Gesellschaft wird mit der französischen Essilor zusammengehen und an der Börse von Paris notieren. Ein Doppel-Listing in Paris und in Mailand wird zwar nicht ausgeschlossen, von unternehmensnahen Kreisen aber für unwahrscheinlich gehalten. Auf jeden Fall wird Luxottica vom Kurszettel in New York gestrichen werden. Für die Mailänder Börse mit einer Gesamtkapitalisierung von 530 Mrd. Euro ist Luxottica ein Schwergewicht und bestreitet rund 5 % der gesamten Kapitalisierung des italienischen Aktienmarkts.Luxottica ist allerdings nicht der einzige schmerzhafte Verlust, den die Piazza Affari genannte Mailänder Börse verkraften muss. Auch Parmalat steht vor dem Aus an der Börse. Die französische Lactalis hat ein öffentliches Übernahmeangebot für die restlichen 12,26 % zu 2,8 Euro pro Parmalat-Aktie angekündigt. Sollte dieses erfolgreich verlaufen, steht einem Delisting des Milchwarenkonzerns aus Parma mit einer derzeitigen Börsenkapitalisierung von 5,6 Mrd. Euro nichts mehr im Wege. Die dritte Gesellschaft, die vom Börsenzettel gestrichen wird, ist auch die kleinste. Es handelt sich um die Windenergiegesellschaft Alerion Cleanpower, die von Edison und dem Infrastrukturfonds F2i übernommen wird. Staatsbahn vor IPOMarktteilnehmer bezweifeln, ob die für dieses Jahr angekündigten Börseneinführungen den Verlust der vom Börsenzettel gestrichenen Titel mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 30 Mrd. Euro wettmachen können. Unter anderem sollen im laufenden Jahr die zweite Tranche der Poste Italiane und ein Teil der Staatsbahn Ferrovie dello Stato privatisiert werden. Ein IPO haben auch die Lederwarenfirma Furla und der Gastronomiekonzern Eataly angekündigt.