AKTIEN

Aktienanleger nehmen Siegesfeier vorweg

Investoren legen sich auf Bremain-Szenario fest - Dax legt um fast 2 Prozent zu

Aktienanleger nehmen Siegesfeier vorweg

ku Frankfurt – Die Anleger am europäischen Aktienmarkt haben am Donnerstag quasi die Siegesfeier der EU-Befürworter mit Blick auf das Referendum in Großbritannien vorweggenommen. Sie haben sich eindeutig dafür positioniert, dass das “Bremain”-Szenario, also der Verbleib des Landes in der EU, Realität wird. Der Dax befestigte sich um 1,9 % auf 10 257 Punkte. In der Spitze rückte er auf 10 340 Zähler vor. Dieses sehr hohe Niveau – vor kurzem kämpfte er noch mit der Marke von 9 500 Punkten – vermochte er allerdings nicht zu halten, da so mancher Marktteilnehmer kalte Füße bekam. Der Euro Stoxx 50 zeigte sich ebenfalls fest, er legte um 2 % auf 3 058 Zähler zu.Im Dax zeigten sich Thyssenkrupp robust mit einem Anstieg um 5,1 % auf 19,89 Euro. Die Analysten der US-Bank J.P. Morgan haben sich positiv zu den Perspektiven der Stahlbranche geäußert und das Kursziel für die Aktie von 21,60 Euro auf 22,80 Euro angehoben. Ihre Einstufung mit “Overweight” haben sie bestätigt. Die Analysten haben ihre Gewinnschätzungen für die Branche mit Blick auf die zuletzt unerwartet festen Stahlpreise angehoben. Von den Analystenäußerungen profitierte auch die im MDax vertretene Aktie von Salzgitter. Sie verzeichnete ein kräftiges Plus von 4,7 % auf 27,38 Euro.Zu den Gewinnern im Dax gehörten auch die beiden Versorger. RWE-Stammaktien verzeichneten ein Plus von 3,1 % auf 13,80 Euro, während Eon um 2,3 % auf 9,31 Euro zulegten. Die Analysten der britischen Investmentbank Barclays haben ihre negative Einschätzung von RWE aufgegeben und den Titel auf “Equal-weight” hochgesetzt. Bei Eon wird dazu geraten, die Aktie überzugewichten. Eon werden höhere Ergebnisse zugetraut als bisher, wegen niedrigerer Steuerbelastung in Schweden, der Nachverhandlung von Verträgen mit dem russischen Erdgasriesen Gazprom und wegen höherer Strompreise.Allianz verzeichneten einen Anstieg um 2,4 % auf 141,50 Euro. Der Versicherer gab Entwarnung, was die Kosten für die Unwetterschäden und Überschwemmungen von Ende Mai und Anfang Juni betrifft. Der Konzern bezifferte die Belastungen mit 140 Mill. Euro, am Markt war mit einer höheren Summe gerechnet worden.Linde legten um 3,6 % auf 132 Euro zu. Die Analysten der schweizerischen Großbank Credit Suisse haben ihre Einstufung des Titels mit “Outperform” und einem Kursziel von 151,50 Euro bestätigt. Die Volumina in der Chemiebranche zeigten erste positive Tendenzen, betonten die Experten der Bank.Im MDax treten K + S kräftig auf. Die Aktie verteuerte sich um 5,9 % auf 22,24 Euro. Im Handel gab es Spekulationen auf steigende Kalipreise. Es wird gehofft, dass der größte russische Kalihersteller, Uralkali, eine Vertriebsallianz für den Naturdünger mit Weißrussland eingehen könnte. Verwiesen wurde dazu auf Äußerungen des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko. Wenig Beachtung fand, dass die Analysten von Credit Suisse die Einstufung für den Konzern auf “Underperform” belassen haben mit einem Kursziel von 18 Euro.Die Aktie von Leoni verteuerte sich um 5,1 % auf 30,48 Euro. Das Unternehmen hat zwei großvolumige Folgeaufträge vom französischen Autohersteller PSA erhalten. Dabei geht es um Bordnetzsysteme für ein Modell der Marke DS sowie um die neue Generation der Peugeot-Modelle 208 und 2008. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis 2026 und ein Volumen von 500 Mill. Euro.