AusblickJahresendrally

Aktienmarkt fehlen Impulse

Im November hat der deutsche Leitindex bisher eine beeindruckende Performance hingelegt. Dass es so weitergeht, ist aber nicht ausgemacht.

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Aktienmarkt fehlen Impulse

November-Rally geht die Puste aus – 2024 bietet aber einige Chancen

Von Tobias Möllers, Frankfurt

Am Donnerstag ist der deutsche Leitindex im Handelsverlauf erstmals seit Ende August wieder über die runde Marke von 16.000 Zählern geklettert. Halten konnte sich der Dax gleichwohl nicht und auch das etwas verbesserte Ifo-Geschäftsklima gab dem Index am Freitag keinen neuen Schwung. Wie geht es nun weiter?

Die Jahresendrally sei angelaufen, titelte Analyst Holger Struck von hslivetrading mit Blick auf den bislang gewinnträchtigen Monat November. Immerhin steht für den Dax in nur gut drei Wochen ein Plus von 8% zu Buche. Bis zum Allzeithoch von Ende Juli bei 16.529 Zählern fehlen dem Index jetzt noch gut 3%. Dennoch ist es alles andere als ausgemacht, dass diese Rally nun im Dezember nahtlos weitergeht. Den Aktienmärkten fehlen aktuell die positiven Impulse.

Claudia Windt von der Helaba sieht in den USA zunächst eine sich abzeichnende Abkühlung der Konjunktur. Hierzulande dürften dagegen im Jahr 2024 Industrie und privater Konsum zur Stärkung der Wirtschaft beitragen. Auch der abnehmende Inflationsdruck wirke sich positiv aus. Hannah Thielcke von der Weberbank geht davon aus, dass der globale Konjunkturmotor 2024 wieder anspringt, "der Weg dahin kann aber holprig sein".

Auch Carsten Klude von M.M. Warburg schaut schon ein Stück weiter in die Zukunft. Er geht davon aus, dass sich die Weltwirtschaft zu Beginn 2024 eher im Schneckentempo als im Sprint bewegen wird. Positiv werde sich auswirken, dass es bei den Themen Leitzinsen und Inflation nun ruhiger werde. Eine globale Rezession hält Klude für unrealistisch.

Optimistisch ist auch Sven Streibel von der DZ Bank: Zwar sei die Stimmung für Aktien aufgrund der attraktiven Anleihezinsen und dem verhaltenen Wirtschaftswachstum auf einem Tiefpunkt, dies berge aber "enormes Überraschungspotenzial". Die DZ Bank setzt daher auf eine gezielte regionale und sektorale Aktienselektion nach dem Motto "günstig und unverwüstlich". Konkret heißt das: europäische Zykliker und US-Tech.

Im Blick haben Kapitalmarktanleger in der nächsten Woche die Opec+. Die Verschiebung des ursprünglich für das Wochenende avisierten Treffens auf kommenden Donnerstag hatte in den letzten Tagen für Ölpreis-Turbulenzen gesorgt.

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