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Aktienmärkte nach schwachem Start stabilisiert

Dax zum Schluss nur noch mit 0,3 Prozent im Minus - Bericht über US-Abgasklage drückt Fiat Chrysler

Aktienmärkte nach schwachem Start stabilisiert

ck Frankfurt – Die politischen Turbulenzen in den USA haben die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag zunächst weiter belastet, ehe sie sich im Verlauf des Tages stabilisierten. Für Druck sorgte in der Frühe die Befürchtung, dass aus den positiven Impulsen, die sich die Marktteilnehmer von der Präsidentschaft Trumps erhofft haben, möglicherweise nichts wird. Im Markt war aber auch von einer überfälligen Korrektur und Gewinnmitnahmen die Rede. Für Letztere sei die sich weiter zuspitzende Lage Trumps lediglich der Auslöser.Der Dax gab zunächst bis auf 12 490 Zähler nach, womit er den niedrigsten Stand seit dem 3. Mai erreichte. Anschließend stieg der Index bis auf 12 634, um mit einem Minus von 0,3 % bei 12 590 Punkten zu schließen. Der als Indikator für die Nervosität im Markt interpretierbare Volatilitätsindex VDax New stieg um 4,7 % auf 15,31 Zähler. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,6 % auf 3 562 Punkte nach.Die Nord/LB rechnet zwar mit zunächst anhaltenden politischen Turbulenzen in den USA, glaubt aber, dass weiterer Kursdruck attraktive Einstiegsgelegenheiten schaffen würde. Fundamental habe sich beim Blick auf die US-Wirtschaft zwar im Prinzip kaum etwas verändert, so dass das Institut von einer nachhaltigen Belebung in den USA im zweiten Quartal ausgeht. Nach dem Kursanstieg der jüngeren Vergangenheit neigten die Anleger offenkundig zu Gewinnmitnahmen. Die zuletzt geringe Volatilität an den internationalen Aktienmärkten spreche durchaus für diese Strategie der Investoren. Die Risikoprämien seien so niedrig, dass es sich einfach anbiete, Gewinne zu realisieren. Begrenzte FallhöheDurch den derzeitigen Druck auf die Kurse erhöhe sich auch die Volatilität an den Aktienmärkten. Diese Entwicklung könne sogar als gesund bezeichnet werden. “Ein weiteres Abtauchen der Kurse an den internationalen Aktienmärkten würde aber wohl die Schnäppchenjäger unter den Investoren anlocken.” Insofern sei davon auszugehen, dass die Fallhöhe für den Dax ohne weitere geopolitische Turbulenzen begrenzt sein dürfte. Grammer unter DruckUnter deutlichen Druck geriet in Mailand die Aktie von Fiat Chrysler, die 3,1 % verlor. Hintergrund war ein Bericht, nach dem das amerikanische Justizministerium eine Klage gegen den Automobilhersteller wegen manipulierter Abgasmessungen vorbereiten soll. In London sprang die Aktie des Wäschedienstleisters Berendsen um 21,1 %. Das Unternehmen hat ein 2 Mrd. britische Pfund schweres Übernahmeangebot seines französischen Wettbewerbers Elis abgelehnt. Dessen Aktie büßte 2,4 % ein. Im Inland ragte unter anderem die Aktie des Automobilzulieferers Grammer heraus, die um 2,8 % nachgab. Der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens erklärte, dass der Machtkampf mit dem Großaktionär Hastor das Unternehmen im ersten Quartal Aufträge in Höhe von 300 Mill. Euro gekostet habe. Steinhoff waren mit einem Gewinn von 2,3 % Spitzenreiter im MDax. Das deutsch-südafrikanische Möbelunternehmen hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass es seine südafrikanischen Tochtergesellschaften separat an die Börse bringen will. Anfang des Jahres waren Pläne einer Fusion mit dem Supermarktkonzern Shoprite gescheitert.