Bondmärkte

Am Primärmarkt herrscht rege Aktivität

Am europäischen Bondprimärmarkt geht es auch zum Auftakt der dritten Handelswoche des neuen Jahres aktiv zu. Frankreich will dieser Tage mit einem neuen Green Bond an den Markt und mandatierte die Banken.

Am Primärmarkt herrscht rege Aktivität

Anleihen

Am Primärmarkt herrscht rege Aktivität

Frankreich mandatiert für neuen Green Bond – Bundrenditen steigen leicht an

kjo Frankfurt

Die ausgesprochen rege Primärmarktaktivität am europäischen Anleihemarkt geht auch in der dritten Handelswoche ungebrochen weiter. Zahlreiche Emittenten strömten auf den Markt und erfreuten sich einer guten Nachfrage seitens der Investoren. Dazu gehörten Belfius, Société Générale, Crédit Agricole, Iren, Banco Santander und diverse andere Adressen.

In der Vorwoche hatte der europäische Anleiheprimärmarkt einen Rekord in Sachen Emissionstätigkeit aufgestellt. Über alle Segmente – Staaten, supranationale Adressen und Gebietskörperschaften sowie Agencies, Banken und Unternehmen – hinweg betrachtet, kamen nach Daten von Informa Global Markets (IGM) neue Anleihen im Umfang von 112,445 Mrd. Euro auf den Markt – so viel wie niemals zuvor. Experten hatten mit maximal 98 Mrd. Euro in der ersten kompletten Handelswoche, d.h. mit fünf Handelstagen, gerechnet. Damit ist es die emissionsstärkste Woche, die bislang am europäischen Bondprimärmarkt gesehen wurde. Auf die Emittenten aus dem Finanzsektor entfielen rund 8,2 Mrd. Euro an neuen Papieren. Marktteilnehmer stellen sich darauf ein, dass es auch in den kommenden Handelstagen recht aktiv zugehen wird.

Angekündigt hat sich zum Auftakt der neue Handelswoche Frankreich mit einem neuen Green Bond. Das Papier mit Fälligkeit Juni 2049 soll nach den gegenwärtigen Planungen in den nächsten Tagen an den Markt kommen. Mandatiert wurden hierfür die Banken BNP Paribas, Bank of America Securities, Crédit Agricole CIB, J.P. Morgan und Société Générale. Laut Marktteilnehmern ist davon auszugehen, dass das neue grüne Papier der Franzosen auf eine gute Nachfrage treffen wird.

Die zehnjährige Bundrendite erreichte ihr Tageshoch bei 2,22% und war im späten europäischen Handel bei 2,20% nach 2,15% im frühen Geschäft. 2,15% wurden zugleich als Tagestief gemessen. Im Blick haben die Anleger weiter die künftige Leitzinsentwicklung und die Äußerungen von Notenbankvertretern. Diskussionen über Zinssenkungen sind aus Sicht von Bundesbankpräsident Joachim Nagel derzeit noch nicht angebracht. „Wir sollten noch auf neue Daten warten“, sagte Nagel am Montag zu Bloomberg. Unter anderem stünden Daten zur Lohnentwicklung noch aus. Diese sei „ein wenig die große Unbekannte“. „Ich würde gern sehen, wie sich die Löhne entwickeln könnten in der Eurozone in den nächsten zwölf Monaten.“ Sollte die Inflation nah an das 2%-Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) herankommen, werde er womöglich seine Auffassung ändern. Aus seiner Sicht komme die Inflation Mitte 2025 nahe an die Zielmarke heran. „Aber das ist noch ein langer Weg.“

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