Finanzmärkte

Amerikanische und deutsche Halbleiter stehen hoch im Kurs

Computerchips sind gefragt - und entsprechend steigen die Kurse der Hersteller und Produzenten von Vorprodukten. Am Freitag legten Intel und Siltronic kräftig zu.

Amerikanische und deutsche Halbleiter stehen hoch im Kurs

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Amerikanische und deutsche Halbleiter stehen hoch im Kurs

Intel und Siltronic profitieren von Chipnachfrage

das/dpa-afx

Die weltweit steigende Nachfrage nach Computerchips spiegelt sich am Aktienmarkt wieder. Am Freitag stiegen nicht nur die Papiere des einstigen Branchenprimus Intel aus den USA, sondern auch jene des deutschen Zulieferers Siltronic. Siltronic stellt sogenannte Wafer her, die als Basis für Chips dienen.

Bei Intel goutierten die Investoren einen respektablen Quartalsbericht des Chipkonzerns. Für die Titel ging es im frühen New Yorker Handel um mehr als 3% nach oben. Damit knüpfte die Aktie an ihre rasante Erholung an, die sich im September mit dem Einstieg des Rivalen Nvidia beschleunigt hatte. Das Intel-Papier kostet mit 38 Dollar ungefähr doppelt so viel wie zu Jahresbeginn.

Intel hat es im vergangenen Quartal in die Gewinnzone geschafft, nicht zuletzt weil die Fertigung weniger Probleme machte. „Positiv ist, dass die Zahlen auf den ersten Blick etwas sauberer ausfielen als wir es gewohnt sind“, schrieb Analyst Stacy Rasgon von Bernstein Research. Es sei aber noch viel zu früh, „um einen Sieg für den angeschlagenen Chipkonzern auszurufen“. Blayne Curtis von Jefferies hob die steigende Nachfrage nach Serverchips und anziehende PC-Verkäufe hervor, in denen meist ein Intel-Prozessor steckt.

Intel hatte den Trend zu mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets genauso verschlafen wie die Entwicklung von KI-Chips, mit denen Nvidia zum wertvollsten Konzern der Welt aufgestiegen ist. Bei klassischen PC- und Serverprozessoren hatte derweil Erzrivale AMD kräftig aufgeholt. Aktienseitig kam bei Intel erst Besserung auf, nachdem der japanische Softbank-Konzern, Nvidia und die US-Regierung eingestiegen waren.

Siltronic an SDax-Spitze

Signale aus Japan für eine rege Nachfrage nach Wafern haben am Freitag auch den Kurs von Siltronic nach oben getrieben. An der Spitze des SDax legten die Papiere mit dem eingängigen Tickersymbol WAF bis zum späten Nachmittag um mehr als 7% zu. Mit annähernd 59 Euro haben sie seit Jahresbeginn mehr als ein Viertel an Wert hinzugewonnen.

Laut dem japanischen Wettbewerber Shin-Etsu ist die Nachfrage der Halbleiterbranche nach Wafern derzeit groß, vor allem im Zusammenhang mit KI. „Wir haben darauf fokussiert, Halbleitermaterialien wie Wafer, Photolacke und Photomasken in wachstumsstarke Märkte zu liefern“, schrieb das Unternehmen im Bericht zum ersten Geschäftshalbjahr.