Märkte am Morgen

An der Nasdaq kommen Crash-Ängste auf, Dax eröffnet kaum verändert

Der Nasdaq hat knapp zwei Prozent verloren, Anleger fürchten weitere Abgaben. Der Dax hat kaum verändert eröffnet.

An der Nasdaq kommen Crash-Ängste auf, Dax eröffnet kaum verändert

Die Angst vor einem Crash geht aktuell um an der US-Technologiebörse Nasdaq. So haben die Kurse an der Nasdaq am Mittwoch weiter nachgegeben und zollen ihrem starken Lauf im Jahr 2025 weiter Tribut. Der Nasdaq 100 fiel um fast 2% auf 24.647,61 Punkte, ist aber seit Jahresbeginn immer noch um gut 17% gestiegen. Seine letzte Bestmarke hatte der überwiegend mit Techaktien bestückte Index Ende Oktober erreicht. Sorgen über hohe Bewertungen von Aktien mit Bezug zum Boom-Thema Künstliche Intelligenz (KI) hatten zuletzt immer mal wieder belastet; am Mittwoch litten darunter vor allem KI-Infrastruktur-Papiere sowie Energiewerte.

Teils unter Druck gerieten am Mittwoch vor allem die 2025 stark gelaufenen Aktien vieler KI-Infrastrukturunternehmen. Auf der Stimmung lastete ein Bericht der „Financial Times“, wonach die Investmentgesellschaft Blue Owl Capital einen 10-Milliarden-Dollar-Deal für das nächste Rechenzentrum des Software-Riesen Oracle nicht unterstützen wird. Ein Oracle-Sprecher erklärte daraufhin, dass Blue Owl zwar aus dem Rechenzentrums-Deal ausgestiegen sei, dieser aber weiterhin planmäßig verlaufe. Oracle-Aktien knickten am Ende um fast fünfeinhalb Prozent ein.

Keine Weihnachtsrally für den Dax

Vor dem Zinsentscheid der EZB und Inflationsdaten aus den USA hat der Dax nur minimal verändert bei 23.953 Punkten eröffnet. Am Vortag hatte der deutsche Leitindex bereits unter der runden 24.000-Punkte-Marke geschlossen. Der Dax folge der abnehmenden Risikobereitschaft der Wall Street, schrieb Thomas Altmann, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter QC Partners. „Wir sehen aktuell Gewinnmitnahmen. Einige ziehen es vor, jetzt zu verkaufen und damit ihre Jahresgewinne zu sichern.“

Die EZB wird am Nachmittag die Leitzinsen voraussichtlich erneut stabil halten. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Volkswirte gehen einhellig von unveränderten Leitzinsen in der Eurozone aus. Der für den Markt wichtige Einlagensatz liegt bei 2%.

Mit Blick auf die ebenfalls am Nachmittag erwarteten Daten zur US-Inflation für November rechnet die Helaba nicht mit einer Forcierung der Zinssenkungserwartungen. An der Teuerungsrate von zuletzt rund drei Prozent dürfte sich wenig geändert haben, so die Ökonomen der Landesbank.

„Die nächste rettende Zinssenkung der US-Notenbank ist selbst im besten Fall Monate entfernt, innerhalb der Eurozone nehmen Spekulationen über Zinsanhebungen zu“, kommentierte Analyst Jochen Stanzl, Marktanalyst der Consorsbank. „Aus diesen Zutaten werden keine Weihnachtsrallys gemacht“, so seine Schlussfolgerung für den Aktienmarkt. Anleger blieben angesichts hoher Bewertungen vor allem von KI-Aktien in Habachtstellung und setzten eher auf Gold, Silber, Festgeld oder die risikolose Seitenlinie.

Wegen der Konzentration auf den Rüstungsbereich will Rheinmetall seine zivilen Geschäftsaktivitäten verkaufen. Mit zwei Bietern soll der Verkauf verhandelt werden, eine Vertragsunterzeichnung strebt das Management für das erste Quartal an. Die Rheinmetall-Papiere gewannen auf Tradegate im vorbörslichen Handel 1,2% zum Xetra-Schluss.

Rational profitieren von Empfehlung

Rational stiegen um mehr als 4%, nachdem die UBS für die Titel des Großküchenausstatters eine Kaufempfehlung ausgesprochen hatte. Für Thyssenkrupp Nucera wird die Deutsche Bank optimistischer und votiert nun mit „Buy“. Das vorbörsliche Kursplus für die Anteile des Elektrolysespezialisten belief sich auf fast 5%.

Nicht gut kamen am Markt die Geschäftszahlen und der Ausblick der Parfümeriekette Douglas an. Die Aktien sanken um rund 6%