EUROPÄISCHE AKTIEN

Angst vor neuen Belastungen drückt ThyssenKrupp

Übernahmefantasie treibt Nokia an - Analystenurteil stützt Deutsche Börse

Angst vor neuen Belastungen drückt ThyssenKrupp

ku Frankfurt – Vor dem Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank Federal Reserve haben sich die Anleger am Mittwoch spürbar mit Käufen zurückgehalten. Der Dax lag zunächst im Minus. Später haben ihm jedoch Engagements von Anlegern in defensiven Werten zeitweise etwas Rückenwind gegeben. Den Handel beendete der deutsche Leitindex mit einem leichten Minus von 0,4 % bei 8 197 Punkten. Der Euro Stoxx 50 büßte um 0,6 % auf 2 686 Zähler ein. Auf die Stimmung drückten Bemerkungen aus dem Umfeld der chinesischen Notenbank, gemäß denen die Liquiditätsausstattung der chinesischen Banken heruntergefahren werden könnte.Schwach zeigten sich am Mittwoch wieder einmal ThyssenKrupp, die 2,1 % auf 14,93 Euro nachgaben. Dem Konzern droht Ungemach im Zusammenhang mit dem bereits erfolgten Verkauf der Edelstahlsparte an den Wettbewerber Outokumpu. Gemäß einem Bericht des “Manager Magazins” will der finnische Konzern den von ThyssenKrupp erhaltenen Kredit für die Übernahme der Sparte nicht vollständig zurückzahlen. Dabei werde von Seiten der Finnen auf die anhaltend hohen Verluste der Sparte verwiesen. Für ThyssenKrupp könnte dies auf Abschreibungen von 1,25 Mrd. Euro hinauslaufen. Allerdings bezeichnete eine Outokumpu-Sprecherin den Bericht als reine Spekulation. Bei ThyssenKrupp war ebenfalls die Rede davon, es handele sich um Spekulation. Dementi aus ChinaNokia profitierten am Mittwoch von dem Gerücht, der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei könnte an einer Übernahme des angeschlagenen finnischen Konzerns interessiert sein. Die Nokia-Aktie legte um 3,4 % auf 2,85 Euro zu. Allerdings hieß es von Huawei, man strebe keine Übernahme von Nokia an.Von einer Analystenempfehlung profitierten Deutsche Börse. Die Aktie verteuerte sich um 0,2 % auf 49,29 Euro. Die Analysten der schweizerischen Großbank UBS raten zum Kauf der Aktie und haben das Kursziel von 55 Euro auf 60 Euro angehoben. Das neue Kursziel reflektiere die langfristigen Wachstumsperspektiven des Börsenbetreibers, schreiben die Analysten. Zudem wird betont, die Anleger hätten sich bezüglich der Aktie in den vergangenen Monaten erhebliche Sorgen wegen der Einführung der Finanztransaktionssteuer gemacht. Nun laufe es jedoch auf eine stark verwässerte Version der Steuer hinaus, was zu einer höheren Bewertung der Deutschen Börse führe. Alcatel will umbauenDie Aktie des französischen Netzwerkspezialisten Alcatel-Lucent kam um 6,2 % auf 1,50 Euro voran. Der neue Konzernchef Michel Combes will den defizitären französisch-amerikanischen Konzern endlich nachhaltig in die schwarzen Zahlen führen. Bis zum Jahr 2015 sollen die Kosten um 1 Mrd. Euro pro Jahr gesenkt werden. Das Unternehmen soll zudem zu einem Internetspezialisten umgebaut werden und sich auf Breitband-Technologien und IP-Netzwerke konzentrieren. In diesem Bereich soll die Gewinnmarge von derzeit 2,4 % auf mindestens 12,5 % ausgebaut werden. Zudem sollen Verkäufe von Konzernbereichen rund 1 Mrd. Euro in die Kasse spülen.