Märkte am Mittag

Dax wenig bewegt – Inflationsdaten im Blick der Anleger

Äußerungen von EZB-Vize Luis de Guindos können die Märkte derzeit noch nicht nachhaltig bewegen. De Guindos hält eine Rezession im Euroraum für wahrscheinlich. Der Dax tritt auf der Stelle.

Dax wenig bewegt – Inflationsdaten im Blick der Anleger

Anstehende Konjunkturdaten und Äußerungen des EZB-Vize de Guindos haben die Anleger zur Wochenmitte im Blick, sie liefern aber bislang noch keine nachhaltigen Impulse für die Märkte. Der deutsche Leitzindex Dax kommt zur Mittagszeit kaum vom Fleck und liegt bei 16.693 Zählern auf dem Vortagesniveau. Der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 verliert 0,1% auf 4.466 Zähler. Seit dem Rekordhoch knapp über 17.000 Punkten Mitte Dezember schwankt der Dax – abgesehen von einem kurzen Anlauf auf die Bestmarke Anfang Januar – überwiegend zwischen rund 16.500 und 16.800 Punkten.

Den Weg zum Rekord hatten Hoffnungen auf schon baldige Leitzinssenkungen vor allem in den USA, aber auch in der Eurozone, geebnet. Damit verbunden war die Hoffnung auf eine sanfte Landung der Wirtschaft. Zuletzt kamen aber Zweifel auf, ob die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank tatsächlich zeitnah mit einem Zinssenkungszyklus beginnen werden. Zudem gab es aus der deutschen Wirtschaft zuletzt Schwächesignale.

Diese mögliche konjunkturelle Schwäche treibt nun offenbar auch die EZB immer mehr um. Die Wirtschaft in der Eurozone ist laut EZB-Vizepräsident Luis de Guindos womöglich Ende des vergangenen Jahres in eine Rezession abgerutscht. Manche Indikatoren deuteten auf einen Rückgang der Wirtschaftsleistung auch im Dezember hin, sagte der Stellvertreter von EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Mittwoch auf einer Veranstaltung in Madrid laut Redetext. Dies zeige an, dass eine technische Rezession in der zweiten Jahreshälfte 2023 möglich sei. Zudem seien die wirtschaftlichen Aussichten schwach. Wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge schrumpft, sprechen Volkswirte von einer technischen Rezession. Mit Blick auf die Geldpolitik der Fed werden an diesem Donnerstag die US-Verbraucherpreise im Fokus stehen. An den Rentenmärkten lösten die Äußerungen von de Guindos aber kaum Bewegungen aus, denn Bondanleger stellen sich seit geraumer Zeit auf eine wirtschaftliche Abkühlung im gemeinsamen Währungsgebiet infolge der kräftigen Leitzinserhöhungen der vergangenen Monate ein. Der Bund-Future liegt zur Mittagszeit bei 135,52% praktisch auf Vortagesniveau.