kjo Frankfurt – Die Aussicht auf eine baldige Regierungsbildung in Italien hat an den Anleihemärkten für eine verbesserte Stimmung für die Schuldpapiere des Landes gesorgt. Die Renditen der italienischen Staatsbonds gingen zurück.Die Gespräche über die Bildung einer neuen Regierungskoalition in Italien werden nach Einschätzung von Ministerpräsident Giuseppe Conte bis spätestens Mittwoch abgeschlossen sein. Die Stimmung zwischen den Sozialdemokraten (PD) und der 5-Sterne-Bewegung sei gut, und er rechne mit einer Einigung auf ein Bündnis, sagte Conte am Sonntag in einem Interview auf einer Konferenz. Auf die Frage, wann 5 Sterne und PD zu Staatspräsident Sergio Mattarella gehen würden, um ihre Pläne vorzulegen, sagte Conte: “Das wird am Dienstag passieren oder spätestens am Mittwoch.”Die bislang oppositionelle PD hatte sich in der vergangenen Woche mit den 5 Sternen geeinigt, eine Koalition auszuloten. Der parteilose Conte soll dabei Regierungschef bleiben. Er stand auch schon der Regierung aus 5 Sternen und der rechten Lega vor, die im August geplatzt war.Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe Italiens fiel zum Wochenauftakt im Verlauf des Handels bis auf 0,96 % und war im späten europäischen Handel bei 0,97 % nach 1,03 % am vergangenen Freitag. Die verbesserte Stimmung der Anleger für italienische Schuldpapiere war in der vorigen Woche auch schon bei einer Auktion ablesbar. Die Investoren griffen verstärkt zu, die Renditen fielen.Am Primärmarkt der Unternehmensanleihen trat Thyssenkrupp auf. Das mit BB benotete Unternehmen entschied sich für die Laufzeit 2023. Erste preisliche Überlegungen für den Bond gingen in die Richtung eines Spreads von “im Bereich von 290 Basispunkten (BP)”. Im weiteren Verlauf wurde dann eine Spread-Vorgabe von 255 bis 260 BP ausgerufen. Die Anleger bekamen den Bond schließlich zum Spread von 255 BP. Die Bücher wurden beim Stand von mehr als 2,9 Mrd. Euro geschlossen. Erwartet wurde am Markt ein Volumen von 750 Mill. bis 1 Mrd. Euro. Festgezurrt wurde dann ein Volumen von 1 Mrd. Euro. Leads waren Commerzbank, Citigroup, Crédit Agricole CIB, Deutsche Bank, Santander und die Unicredit.Generell unterstützt blieben Bundesanleihen. Der Bund-Future wies im späten Handel bei 178,98 % einen leichten Abschlag von 12 Ticks aus. Die zehnjährige Bundrendite war bei -0,70 % nach -0,71 % am vergangenen Freitag.