ANLEIHEN

Anleger greifen bei Kurzläufern zu

Zwölfmonatstitel des Bundes gehen zu minus 0,6106 Prozent weg - Portugals Anleihen kurzzeitig erholt

Anleger greifen bei Kurzläufern zu

kjo Frankfurt – Bei den tief im negativen Renditebereich liegenden Bundespapieren greifen die Anleger weiterhin beherzt zu. Für den Bund gestaltet sich das günstig, hat er derzeit deswegen nicht mit Platzierungsschwierigkeiten zu kämpfen. Recht bequem lassen sich die Papiere bei den Anlegern unterbringen. Das war auch gestern wieder bei den Kurzläufern zu beobachten.Die Deutsche Finanzagentur, die das Liquidität- und Schuldenmanagement des Bundes regelt, trat mit zwölf Monate laufenden Titeln (sogenannte Bubills) am Markt auf. Davon hatte sie ein Volumen von 1,5 Mrd. Euro im Angebot. Von den Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Häuser, mit denen der Bund sein Primärmarktgeschäft regelt – kamen Bietungen im Umfang von 2,275 Mrd. Euro, so dass der Emittent weit von einer Auktion mit Unterdeckung, also einem Fehlbetrag, entfernt war. Von den Bietungen entfielen 1,65 Mrd. Euro auf Kursgebote und 625 Mill. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. An der Auktion beteiligten sich 17 Banken der insgesamt 36 Mitglieder umfassenden Bietergruppe. Sie gaben 34 Gebote ab, teilte die Finanzagentur später mit. Unweit des RekordtiefsIn die Zuteilung gingen Papiere im Volumen von 1,025 Mrd. Euro ab einem Kurs von 100,62 %. Der gewogene Durchschnittskurs lag bei 100,62118 %. Die Anleger erhielten das Papier zur durchschnittlichen Rendite von – 0,6106 %. Das war aber nicht das Rekordtief. Das liegt noch ein wenig tiefer. Das Rekordtief für diese Laufzeit in einer Auktion wurde am 27. Juni mit – 0,6107 % markiert. Es errechnete sich gestern eine Überdeckung von 2,2. Titel für 475 Mill. Euro gingen in die sogenannte Marktpflegequote. Hierbei handelt es sich um den Eigenbestand des Bundes. Die Platzierung der Titel am Sekundärmarkt übernimmt aber die Finanzagentur. Die Schuldenmanager nehmen regelmäßig – also bei Auktionen mit und auch ohne Unterdeckung – einen Anteil von durchschnittlich 20 % des Emissionsbetrages in diese Marktpflegequote, mit der sie dann am Sekundärmarkt operieren. Bei dieser Auktion war er nun etwas höher.Am Sekundärmarkt der Bundespapiere verlief das Geschäft dagegen in vergleichsweise ruhigen Bahnen. Der Bund-Future mit September-Fälligkeit bewegte sich in der Spanne von 166,85 bis 167,59 % und war abends bei 167,56 % mit 59 Ticks im Plus. Die zehnjährige Bundrendite fiel von – 0,03 % auf – 0,09 %. Das war zugleich das Tagestief.Die Staatsanleihen Portugals konnten sich kurzzeitig erholen. Sie hatten in den Tagen zuvor gelitten, da sich die Ratingagentur DBRS zu Wort gemeldet hatte und das schwache Wachstum des Landes thematisiert hatte. DBRS bewertet als einzige Ratingagentur die Anleihen Portugals noch im Investment-Grade-Bereich, was eine Voraussetzung für das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank ist. Die Zehnjahrespapiere fielen bis auf 2,98 % und rentierten abends mit 3,05 % nach 3,04 % am Freitag.