Märkte am Morgen

Anleger halten sich vor der EZB-Zinsentscheidung zurück

Der Dax ist am Donnerstag verhalten in den Handel gestartet. Bayer zeigten sich nach einer Hochstufung durch Goldman Sachs fest.

Anleger halten sich vor der EZB-Zinsentscheidung zurück

Vor dem heutigen Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zunächst zurückgehalten. Der Dax startete verhalten mit einem kleinen Plus von 0,2% % auf 24.314 Punkte in den Handel. Der Euro Stoxx 50 kletterte um 0,2% auf 5.417 Zähler.

Erwartet wird allgemein, dass die EZB ihren Leitzins, nämlich den Einlagensatz, um 25 Basispunkte auf 2% senken wird. Im laufenden Zinssenkungszyklus wäre das die achte Senkung, wobei sich der Zyklus dann aber allmählich seinem Ende zuneigen dürfte. Die Inflation steht einer Zinssenkung jedenfalls nicht im Weg, sie war im Mai überraschend auf 1,9% gefallen, nach 2,2% im April. Die Zielgröße der EZB liegt bei 2%.

Im Dax zeigten sich am Morgen Bayer fest. Sie legten um 3% auf 26,08 Euro zu. Die Analysten von Goldman Sachs haben den Titel von „Neutral“ auf „Buy“ hochgestuft.

Änderungen in MDax und SDax

Wie der mehrheitlich zur Deutschen Börse gehörende Indexanbieter ISS Stoxx mitteilt, wird die United-Internet-Tochter Ionos (-0,6% auf 41,65 Euro) in den deutschen Mid-Cap-Index MDax aufgenommen. Der Cloud- und Webhosting-Anbieter war vor zweieinhalb Jahren an die Börse gebracht worden und hatte zuletzt eine deutliche Kursrally verzeichnet. Zudem hatte durch den Ausstieg des Finanzinvestors Warburg Pincus der für die Indexregeln maßgebliche Streubesitz zugenommen. Den Index müssen für Ionos Jenoptik (unverändert 19,47 Euro) verlassen, die in den Kleinwerteindex SDax absteigen. Im vergangenen Jahr hatte sich die Marktkapitalisierung von Jenoptik um rund ein Drittel reduziert. Umgesetzt werden die Änderungen zum 23. Juni. Keine Änderungen gibt es hingegen aktuell im deutschen Leitindex Dax.

Im SDax gibt es aber noch weitere Änderungen. Wieder aufgenommen werden der Finanzinvestor Mutares (unverändert 33,50 Euro) und der Softwareentwickler Nagarro (+0,3% auf 58,60 Euro). Beide Unternehmen waren im Mai gemäß den Indexregeln aus dem SDax geflogen, weil sie ihre geprüften Geschäftsberichte nicht rechtzeitig vorlegen konnten. Beide Unternehmen haben inzwischen aber ihre Geschäftsberichte präsentiert. Den Kleinwerteindex verlassen müssen dafür der Biokraftstoffanbieter Verbio (-0,4% auf 9,51 Euro) und das Spezialpharmaunternehmen Medios (-1,8% auf 11,82 Euro).

Konjunkturdaten lasten auf dem Dollar

Am Devisenmarkt zeigte sich der Greenback nur minmal fester, gemessen an dem um 0,1% gestiegenen Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Partnerwährungen angibt. Schwache Konjunkturdaten aus den USA haben die Sorgen hinsichtlich Konjunkturschwäche und hoher Inflation neu belebt. Nun richtet sich die Aufmerksamkeit auf die am Freitag anstehenden monatlichen Daten vom US-Arbeitsmarkt. Der Euro war mit 1,1425 Dollar gegenüber dem Stand vom Vorabend praktisch unverändert. Am Markt hieß es, dass sich die Akteure vor dem Zinsentscheid der EZB zurückhielten. Japans Währung gab um 0,3% auf 143,12 Yen je Dollar nach. Der Goldpreis gab minimal um 0,1% auf 3.371,39 Dollar nach. Die wichtigste Kryptowährung Bitcoin hielt sich mit 104.591 Dollar unter ihrem am 22. Mai markierten Allzeithoch von 111.965 Dollar.

Höhere Lagerbestände an Rohöl

Der Preis der wichtigten Ölsorte Brent Crude stieg leicht um 0,3% auf 65,03 Dollar je Barrel. Am Vortag hatten die Notierungen am Ölmarkt um rund 1% nachgegeben, nachdem der Anstieg der Labgerbestände an Rohöl und Ölprodukten in den USA im Wochenvergleich stärker ausgefallen war als erwartet.