Anleger in der Defensive – Ölpreis fällt
Anleger in der Defensive – Ölpreis fällt
Die Dax-Anleger sind am Dienstag angesichts der unsicheren Zinsaussichten in den USA zunächst in Deckung gegangen. Der deutsche Leitindex gibt im Mittagsgeschäft um 0,3% auf 24.151 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 Index gibt ebenfalls 0,3% ab und liegt aktuell bei 5.736 Zählern. „Vor den wichtigen US-Jobdaten wagt kaum ein Anleger den Sprung ins Risiko“, konstatierte Jochen Stanzl, Chefmarktanalyst der Consorsbank. „Die wegen der Haushaltssperre verzögert gemeldeten Zahlen werden helfen, den Zinspfad der US-Notenbank besser einschätzen zu können.“
Bei den Einzelwerten standen vor allem Rüstungsaktien auf den Verkaufszetteln der Investoren. Aktien von Rheinmetall geben 4,7% ab, bei Renk sind es Abschläge von 4,5% und Hensoldt verlieren 4,8%. Nach den Berliner Gesprächen mit den USA über einen Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland hatten sich Kanzler Friedrich Merz und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj überraschend positiv geäußert. Ein Waffenstillstand sei nun vorstellbar.
Die Hoffnung der Marktteilnehmer am Ölmarkt auf einen Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland lässt den Ölpreis sinken. Die Nordseesorte Brent und US-Leichtöl WTI verbilligen sich jeweils um 1,5% bzw. 1,6% auf 59,66 bzw. 55,89 Dollar je Barrel. Analysten der Bank ANZ zufolge schüren Fortschritte bei den Verhandlungen zwischen den USA und der Ukraine über Möglichkeiten zur Beendigung des Kriegs die Erwartung, dass Sanktionen gegen russische Ölfirmen gelockert werden könnten. Dies würde das Angebot auf einem bereits gut versorgten Markt erhöhen. Zudem belasten die zuletzt schwachen Konjunkturdaten aus China die Nachfrageaussichten.
