ANLEIHEN

Anleger richten Blick auf Wahlen in Italien

Unterdeckung bei Auktion des Bundes

Anleger richten Blick auf Wahlen in Italien

kjo Frankfurt – Die Anfang März anstehenden Wahlen in Italien beschäftigen mehr und mehr auch die Kapitalmarktakteure. Sollte es zu einer Hängepartie kommen, könnten die Renditen nach Einschätzung von Analysten deutlicher steigen. Das könnte wiederum eine Flucht in sichere Häfen auslösen, wovon die Bundesanleihen profitieren würden. Bei den Parlamentswahlen in Italien rechnen Experten mit einem deutlichen Erfolg für die Euro-skeptischen Parteien des Landes und mit langwierigen Koalitionsverhandlungen. Sie gehen davon aus, dass auch eine neue Regierung kaum den Reformstau, die überbordende Bürokratie und die Probleme in den strukturschwachen Regionen des Landes angehen wird. Die hohe Staatsverschuldung sowie die Sanierung des Bankensektors zählen zu den größeren Problemen des Landes. Noch sind an den Anleihemärkten aber keine größeren Renditebewegungen zu sehen. Die zehnjährige Staatsanleihe Italiens lag im späten europäischen Handel bei 2,03 % nach 2,04 % am vergangenen Freitag.Italien hat zurzeit auch keine Schwierigkeiten, frisches Kapital aufzunehmen, wie an der gestrigen Auktion von Geldmarkttiteln abzulesen war. Das Land besorgte sich 6,5 Mrd. Euro über einjährige Papiere und bekam dafür eine “Parkgebühr” von den Anlegern in Höhe von 0,401 % bezahlt. Die Rendite stieg damit um 0,019 Prozentpunkte. Heute wollen die Schuldenmanager des Landes am Anleihemarkt aktiv werden.Vorstellig wurde zudem der Bund. Die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes regelt, ging ebenfalls an den Geldmarkt und versteigerte sechsmonatige Papiere im Umfang von 3 Mrd. Euro. Es kamen von den Banken aber nur Bietungen über 2,53 Mrd. Euro, so dass sich ein Fehlbetrag von 470 Mill. Euro errechnete. Von den Bietungen entfielen 1,56 Mrd. Euro auf Kursgebote und 970 Mill. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. In die Zuteilung gingen Titel über 2,285 Mrd. Euro ab einem Kurs von 100,318 %. Der gewogene Durchschnittskurs lag bei 100,32373 %. Die Anleger bekamen den Titel zu einer durchschnittlichen Rendite von – 0,6383 %. Bei der vorigen Auktion lag die Rendite bei – 0,7521 %. Die Überdeckung war bei 1,1. Papiere für 715 Mill. Euro gingen in die sogenannte Marktpflegequote. Hierbei handelt es sich um den Eigenbestand des Bundes. Die Platzierung der Titel am Sekundärmarkt übernimmt aber die Finanzagentur.