kjo Frankfurt – Vor Beratungen und Abstimmungen über Gesetze zum EU-Austritt Großbritanniens sind die Bondanleger am Dienstag wieder auf Nummer sicher gegangen und haben Bundesanleihen gekauft. Dadurch fielen die Renditen der Papiere wieder zurück. Es ging dabei um Entscheidungen über Änderungsanträge zum ausgehandelten Brexit-Deal. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf ein Tagestief von -0,38 % nach -0,35 % am Montag. Im späten gestrigen Handel lag die zehnjährige Bundrendite dann bei -0,37 %. Der Bund-Future mit Dezember-Fälligkeit war abends bei 171,30 % mit 41 Ticks im Plus.Am Primärmarkt ging es vergleichsweise ruhig zu. Es zeichnete sich aber ab, dass Sicherheit auch hier bei den Anlegern weiterhin hoch im Kurs stand. Eine bis 2025 laufende Anleihe des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) kam auf ein Orderbuch von mehr als 6,4 Mrd. Euro. Vermarktet wurde der Titel mit einer Spread-Vorgabe von “im Bereich von minus 7 Basispunkten (BP)”. Die Anleger bekamen den Bond schließlich zu einem Spread von minus 8 BP. Die Rendite des Papiers lag bei minus 0,317 %. Der Titel wurde 3,5 Mrd. Euro schwer. Leads waren Crédit Agricole CIB, Nomura und die Unicredit.Die französische Agency ALS (Action Logement Services), eine Finanzierungsgesellschaft im Immobilienbereich, brachte einen Nachhaltigkeitsbond. Ausgestattet ist das Papier mit einer Laufzeit von 15 Jahren. Es ging zu einem Spread von 38 BP an die Anleger. Aufgenommen wurde hierüber 1 Mrd. Euro. Auch hier gab es eine solide Nachfrage, wie am Orderbuch von mehr als 3,7 Mrd. Euro abzulesen war.Saudi-Arabien wurde am Markt mit schariakonformen Anleihen vorstellig. Dies sind die sogenannten Sukuks. Die Wahl fiel auf 2029 fällige Sukuks, die in etwa zu einem Spread im Bereich von 145 bis 150 BP über Swaps kommen sollten. Insgesamt wollte Saudi-Arabien darüber 2,5 Mrd. Dollar lockermachen. Der Auftritt sollte noch am Dienstag über die Bühne gebracht werden. Es ist der erste Gang an den Bondmarkt seit den Angriffen auf die Ölanlagen des Landes. J.P. Morgan und Standard Chartered waren mit der Federführung des Deals beauftragt worden.