ANLEIHEN

Anleger steuern Bundesanleihen an

Schwächesignale aus China - Stockende Gespräche im Handelskonflikt trüben die Stimmung

Anleger steuern Bundesanleihen an

kjo Frankfurt – Die wieder ins Stocken geratenen Handelsgespräche zwischen den USA und China sowie negative Signale von Seiten der Konjunkturdaten haben gestern auf die Stimmung der Anleger gedrückt und zu einem verstärkten Ansteuern der sicheren Häfen geführt. Die Bundrenditen fielen dadurch wieder zurück. Der Bund-Future mit Dezember-Fälligkeit lag im späten europäischen Handel bei 171,17 % mit 71 Ticks im Plus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe war zu dieser Zeit bei -0,35 % nach -0,30 % am Vortag.Negative Signale kamen aus China. Chinas Industrieproduktion wuchs im Oktober deutlich langsamer als erwartet. Die schwache globale und inländische Nachfrage aufgrund des andauernden Handelsstreits mit den USA lastet damit auf der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die Produktion stieg im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 %. Damit wurden die Analystenschätzungen von einem Plus von 5,4 % klar verfehlt. Die deutsche Wirtschaft entging dank der Kauflaune der Verbraucher dagegen knapp der Rezession. Von Juli bis September kletterte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) überraschend um 0,1 % im Vergleich zum Vorquartal. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Rückgang um 0,1 % gerechnet. Im zweiten Quartal war das BIP noch um revidiert 0,2 % (bisher: -0,1 %) geschrumpft.Getrübt wurde die Stimmung auch durch die ins Stocken geratenen Handelsgespräche zwischen den USA und China. Streitpunkt sei eine Vereinbarung zum Kauf landwirtschaftlicher Produkte, hieß es in den Medienberichten. China lehne eine Übereinkunft ab, die aus ihrer Sicht einseitig für die USA wäre.Rege ging es erneut am Primärmarkt zu. Im Segment der Unternehmensanleihen brachte Abbott Laboratories eine fünf- und eine achtjährige Laufzeit. Das fünfjährige Papier über 590 Mill. Euro ging zu einem Spread von 40 Basispunkten (BP) weg. Es lagen Orders über rund 1,6 Mrd. Euro vor (vor endgültigem Orderabgleich). Das achtjährige Papier ging zum Spread von 52 BP an die Anleger. Auch dieser Titel wurde 590 Mill. Euro schwer. Das Orderbuch wurde hier beim Stand von rund 2 Mrd. Euro geschlossen. Zehn Jahre von Coca-Cola Coca-Cola brachte einen zehnjährigen Bond am Markt unter. Er kam im Volumen von 500 Mill. Euro und zahlt den Investoren einen Spread von 65 BP. Es lagen Orders im Umfang von mehr als 1,6 Mrd. Euro vor.Arcelor-Mittal emittierte zwei Tranchen mit 3,5 und sechs Jahren Laufzeit. Das 3,5 Jahre laufende Papier wurde zu einem Spread von 133 BP platziert. Es kam im Volumen von 750 Mill. Euro. Es gab Orders von mehr als 2,2 Mrd. Euro. Der in sechs Jahren fällige Bond traf auf Orders von mehr als 2,4 Mrd. Euro und kam ebenfalls im Umfang von 750 Mill. Euro. Er zahlt einen Spread von 203 BP.