Märkte am Mittag

Anleger warten auf Rede von US-Notenbankchef

Am Nachmittag spricht der US-Notenbankchef in Jackson Hole. Bis dahin dürfte sich recht wenig am Aktienmarkt tun. Nur ein paar Einzelwerte fallen auf, darunter Südzucker.

Anleger warten auf Rede von US-Notenbankchef

Vor der mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell halten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Freitag zurück. Die geldpolitischen Signale Powells könnten die Börsen in eine neue Richtung schicken.

Der Dax pendelte am Freitag um seinen Vortagesschluss und stand am späten Vormittag leicht im Plus bei 24.309 Punkten (+0,1%). Auf Wochensicht sammelte der Leitindex ein kleines Minus an. Das Rekordhoch von Mitte Juli bleibt mit 24.639 Punkten in Reichweite.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen notierte am Freitag 0,5% höher bei 30.818 Punkten. Der EuroStoxx 50 stieg leicht um 0,3% auf 5.477 Zähler.

US-Jobmarkt im Blick

Vor der Powell-Rede um 16.00 Uhr auf dem Notenbankentreffen in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming herrsche Anspannung, schrieb Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management. Noch vor gut einer Woche sei einer Zinssenkung in den Vereinigten Staaten im September eine Chance von 90% zugemessen worden – inzwischen seien es nach stärkeren Einkaufsmanager-Daten und restriktiven Kommentaren nur noch etwa 70%. Damit sei den Anlegern etwas Hoffnung genommen worden.

Laut dem Chefstrategen der Privatbank Merck Finck, Robert Greil, sollte vor allem auf Powells Einschätzung zum US-Jobmarkt geachtet werden, die zusammen mit dem nächsten Arbeitsmarktbericht entscheidend dafür werden dürfte, ob die für Mitte September erwartete Leitzinssenkung tatsächlich kommt.

Südzucker verlieren

Mit Blick auf die Unternehmensseite belasteten niedrige Preise für Zucker und Ethanol die Geschäfte von Südzucker deutlicher als bisher gedacht. Das im Nebenwerte-Index SDax notierte Unternehmen senkte seinen Ausblick für das bis Ende Februar laufende Geschäftsjahr 2025/26. Die Papiere verloren nach volatilem Start zuletzt 1,3%.

Die Citigroup gab die Verkaufsempfehlungen für die Rüstungstitel Hensoldt und Renk und votiert nun für beide mit „Neutral“. Die tags zuvor deutlich gestiegenen Papiere bauten ihren Kursgewinn aus und stiegen um 3,7 beziehungsweise 1,6%. Auch Rheinmetall legten weiter zu (+1,1%).

Für die Aktien der DHL Group kassierte Kepler Cheuvreux das Kaufvotum und setzte ein Fragezeichen hinter die Prognose des Logistikers für das operative Ergebnis. Der DHL-Kurs sank um 0,6%.

Die tags zuvor nach einem überraschenden Gewinneinbruch stark abgerutschten Papiere des Ticketvermarkters CTS Eventim blieben auch am Freitag unter Druck und verloren 3,3%.