ku Frankfurt – Am europäischen Aktienmarkt hat am Dienstag die Risikobereitschaft der Anleger deutlich zugenommen – trotz rückläufiger ZEW-Konjunkturerwartungen. Der Dax legte um 1,4 % auf 12 229 Punkte zu, der Euro Stoxx 50 um 1 % auf 3 457 Zähler.Die ZEW-Konjunkturerwartungen gaben im August sehr deutlich um 7,5 Punkte auf nur noch 10 Punkte nach. Damit befindet sich der Index mittlerweile weit unterhalb seines langfristigen Durchschnitts von 23,8 Punkten. Am Markt hieß es, das enttäuschend ausgefallene ZEW-Barometer lasse für den am Freitag kommenden Ifo-Index wenig Positives erwarten. Positiv wurde hingegen aufgenommen, dass der Maschinenbauverband VDMA von einem kräftigen Auftragseingang im Halbjahr berichtete und von einem Exportplus der ersten sechs Monate von 5,9 %.Dass die ZEW-Zahlen am Markt nur eine untergeordnete Rolle spielten, lag unter anderem daran, dass deutlich steigende Industriemetallpreise als Hinweis auf eine robuste konjunkturelle Lage in China interpretiert wurden. Davon profitierten auch die Kurse von Rohstoffaktien. So legten im MDax Aurubis um 3,8 % auf 73,79 Euro zu. Die Aktie nimmt derzeit wieder Kurs auf ihr Allzeithoch von 77,84 Euro, das Anfang August markiert worden war.Fest zeigten sich auch die Titel der großen internationalen Rohstoffkonzerne. So verzeichnete der Kurs des weltweit größten Kupferproduzenten Antofagasta in London ein Plus von 2 % auf 9,74 Pfund. Der Konzern hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 42 % gesteigert. Rio Tinto legten um 2,4 % auf 35,35 Pfund zu.BHP Billiton verteuerten sich um 2,1 % auf 13,95 Pfund. Dazu trug bei, dass sich der Konzern dem Druck aktivistischer Investoren unter Führung des umstrittenen US-Milliardärs Paul Singer beugt. BHP will ihr Geschäft mit Schieferölförderung in den USA verkaufen. Zudem soll ein teures Kali-Projekt in Kanada auf Eis gelegt werden.In den Reihen der Nebenwerte fielen Aixtron positiv auf. Der Kurs des Spezialmaschinenbauers kletterte kräftig um 5,4 % auf 7,45 Euro. Die Analysten der Baader Bank haben das Kursziel von 5,50 Euro auf 7,25 Euro angehoben und schreiben, dass sie künftig mit einer besseren Gewinnerwartung rechnen.Im SDax drehten Hapag-Lloyd auf. Die Aktie verteuerte sich um 4,7 % auf 37,70 Euro. Die Analysten des Bankhauses Metzler raten zum Kauf der Aktie. Sie verweisen auf steigende Frachtraten sowie auf eine verbesserte Kostenstruktur von Hapag-Lloyd. Das Kursziel erhöhten sie auf 50 Euro.Schwach zeigten sich Bertrandt mit einem Minus von 6,3 % auf 69 Euro. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser raten jetzt zum Verkauf der Aktie, bei einem stark von 90 Euro auf 58 Euro reduzierten Kursziel. Stabilus büßten nach einer Herabstufung durch Warburg Research 1,5 % auf 69,82 Euro ein.