Bondmärkte

Gute Nachfrage für neue Italien-Bonds

Die Bundrenditen sind am Dienstag leicht angestiegen, kamen später aber wieder von dem Tageshoch zurück. Anleger schafften Platz in ihren Portfolios für das aufkommende Angebot an Bonds.

Gute Nachfrage für neue Italien-Bonds

Anleihen

Hohe Nachfrage nach neuen Italien-Bonds

Bundrenditen steigen leicht – Negative Signale von der Konjunktur

kjo Frankfurt

An den europäischen Anleihemärkten ist es am Dienstag im Bereich der Bundesanleihen zu leichten Renditeanstiegen gekommen. So kletterte die 30-jährige Bundrendite in der Spitze bis auf 2,44% nach 2,36% am Vortag und war im späten Handel dann bei 2,42%. Bei der zehnjährigen Bundrendite war es ein Anstieg bis auf 2,20% von 2,12% am Vortag. Abends war die laufende Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe bei 2,19% und damit wieder unter dem Tageshoch.

Anleger begründeten den Renditeanstieg damit, dass Investoren sich nun für das aufkommende Angebot an neuen Papieren aus dem Staatsbereich positionierten. So ging etwa Italien an den Start und bekam eine enorme Nachfrage für zwei Titel zusammen. Die Italiener nahmen 10 Mrd. Euro über eine neue siebenjährige Anleihe und 5 Mrd. über die Aufstockung eines 30-jährigen Bond auf. Die Orders erreichten für das kürzer laufende Papier mehr als 66 Mrd. Euro und 81 Mrd. Euro für den Langläufer des Landes. Marktteilnehmer sprachen bei dieser Nachfragesituation von einem guten Signal für das italienische Funding in diesem Jahr. Es wird davon ausgegangen, dass auch weitere Emittenten auf eine solide Nachfrage seitens der Anleger treffen werden.

Weniger positiv waren die Vorgaben für die Anleihemärkte dagegen von Seiten der Konjunktur, denn die Unternehmen in Deutschland fahren ihre Produktion weiter zurück. Die Talfahrt der Produktion macht somit eine Rezession in Deutschland zunehmend wahrscheinlich. Die deutschen Firmen drosselten ihre Erzeugung im November überraschend den sechsten Monat in Folge. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 0,7% weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Anstieg von 0,2% gerechnet, nachdem es im Oktober ein Minus von 0,3% gegeben hatte. Eine vergleichbar lange Negativserie gab es zuletzt 2008 in Zeiten der globalen Finanzkrise.

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