ANLEIHEN

Ansturm auf Langläufer aus Italien

Orders erreichen rund 24 Mrd. Euro - Emissionsstärkster Tag in diesem Jahr

Ansturm auf Langläufer aus Italien

kjo Frankfurt – Zur Wochenmitte gab es an den europäischen Primärmärkten wahrlich kein Halten mehr. In Anbetracht des heutigen Ereignisrisikos – Zinssitzung der Europäischen Zentralbank und Wahlen in Großbritannien – gingen die Emittenten in allen Segmenten an den Start und brachten Bonds. Das führte dazu, dass der gestrige Handelstag zum emissionsstärksten Tag in diesem Jahr am europäischen Markt wurde. Über alle Segmente hinweg betrachtet wurden Bonds für 24,135 Mrd. Euro gebracht, berichtete der Datenanbieter IGM. Am Vortag waren es 2,75 Mrd. Euro und in der gesamten Vorwoche zusammengenommen Papiere für 22,2 Mrd. Euro, so IGM weiter.Einen wahren Ansturm der Anleger erlebten die neuen langlaufenden Anleihen aus Italien. Erste preisliche Überlegungen für die 30-jährige Anleihe der Italiener gingen in die Richtung eines Spread von “im Bereich von 12 Basispunkten (BP)” über den im März 2047 auslaufenden Anleihen des Landes. Im frühen Geschäft hatten die Leads – mandatiert waren die Häuser BNP Paribas, Citigroup, Goldman Sachs, HSBC und Unicredit – bereits ein Orderbuch von mehr als 16,5 Mrd. Euro zusammen. Vermarktet wurde der Bond später mit der Spread-Vorgabe von “im Bereich von 11 BP”. Letzten Endes bekamen die Anleger den Bond zum Spread von 10 BP. Die Orderbücher wurden beim Stand von mehr als 23,7 Mrd. Euro geschlossen. Die Triple-B-Adresse zurrte das Volumen bei 6,5 Mrd. Euro fest.Im Bereich der Staaten trat auch der Bund auf. Die Deutsche Finanzagentur stockte die Bundesobligationen auf. Das Volumen des fünfjährigen Papiers mit einem Kupon von 0 % wurde von 15 auf nun 18 Mrd. Euro erhöht. Seitens der Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Häuser, mit denen der Bund sein Emissionsgeschäft abwickelt, – kamen Gebote über 3,764 Mrd. Euro. Davon entfielen 1,081 Mrd. Euro auf Kursgebote und 2,683 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. An der Auktion beteiligten sich 25 Banken der aktuell 36 Mitglieder zählenden Bietergruppe. Sie gaben 34 Gebote ab, teilte die Finanzagentur mit.In die Zuteilung gingen Papiere für 2,4139 Mrd. Euro ab einem Kurs von 102,23 %, was zugleich der gewogene Durchschnittskurs war. Die Anleger bekamen den Titel zu einer durchschnittlichen Rendite von – 0,46 %. Die Überdeckung lag bei 1,6. Papiere für 586,10 Mill. Euro gingen in die Marktpflegequote.Im Unternehmensanleihesegment trat AT & T auf. Es gab fünf Bonds. Ein sechsjähriger Floater über 1,25 Mrd. Euro ging zum Spread von 85 BP über dem Drei-Monats-Euribor an die Anleger. Einen sechsjährigen Fixkupon-Bond über 750 Mill. Euro bekamen sie zum Spread von 80 BP. Ein neunjähriger Bond über 1,75 Mrd. Euro wurde zu 115 BP platziert. Des Weiteren gab es einen zwölfjährigen Bond über 1,5 Mrd. Euro zum Spread von 140 BP und einen 19-jährigen Titel über 1,75 Mrd. Euro zum Spread von 185 BP.