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Auftaktsieg für Won und Norwegens Krone

Konjunkturdaten in Korea fallen unerwartet gut aus - Osloer Notenbankchef erteilt Negativzinsen Absage

Auftaktsieg für Won und Norwegens Krone

sts Frankfurt – Der koreanische Won und die norwegische Krone sind als Gewinner in das neue Quartal gestartet. Während der Won von unerwartet guten Konjunkturdaten in Südkorea profitierte, stieg die Krone wegen nachlassender Spekulationen über Negativzinsen in Norwegen. Unterdessen war beim Euro-Dollar-Kurs erneut wenig Bewegung zu beobachten, was auch der Bilanz des dritten Quartals für das wichtigste Währungspaar entspricht.Mit Unterstützung durch unerwartet gute Konjunkturdaten verteuerte sich der Won um 0,8 %. Für einen Dollar wurden 1 175,3 Won gezahlt, womit sich die jüngste Aufwertung fortsetzte. Zur guten Stimmungslage trug Marktteilnehmern zufolge bei, dass die Exporte im September weniger stark als erwartet fielen, während die Industrieproduktion im August unerwartet zulegte. Die Exporte des Landes sanken im abgelaufenen Monat zwar im Jahresvergleich um 8,3 %, was allerdings deutlich unter der Markterwartung eines Rückgangs um 10 % lag. Eine Überraschung bot auch die Industrieproduktion, die im August auf Monatssicht um 0,4 % höher war, während der Reuters-Konsens ein Minus von 1,1 % signalisiert hatte. Volkswirten zufolge nehmen die Daten den Druck für eine weitere Zinssenkung in Korea. Aktuell liegt dort der Leitzins bei 1,5 % bei einem geringen Inflationsdruck. Die Verbraucherpreise stiegen zuletzt auf Jahressicht um 0,7 %. Nach Einschätzung der Ökonomen von Barclays könnte im dritten Quartal 2016 eine Zinserhöhung in Korea anstehen.Für Norwegen deuten die Zeichen hingegen auf eher niedrige Leitzinsen, nachdem die Norges Bank vergangene Woche ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf ein Rekordtief von 0,75 % gesenkt hatte. Damit ist es wegen des drastischen Ölpreisverfalls wohl noch nicht getan, zumal die Notenbank in Oslo nach Einschätzung von Analysten der Stützung der Konjunktur derzeit mehr Bedeutung einräumt als der Inflationsrate, die zuletzt auf Jahressicht bei 2 % lag. Allerdings dürften die Norweger anders als die Schweizer wohl keine Negativzinsen einführen und auch keine unkonventionelle Geldpolitik wie die EZB betreiben, stellte Notenbank-Gouverneur Oystein Olsen am Donnerstag klar. “In den vergangenen Jahren haben eine Reihe unserer Handelspartner hinlänglich unkonventionelle Instrumente eingesetzt zur Expansion ihrer Geldpolitik. Dies wird in Norwegen nicht in Betracht gezogen”, sagte Olsen. Zudem betonte er, es bestehe “wenig Wahrscheinlichkeit für einen negativen Leitzins in Norwegen”. Die Krone reagierte auf Olsens Einlassungen mit einem Kursanstieg. Für einen Euro mussten nur noch 9,4056 nkr gezahlt, werden, 1,1 % weniger als am Vortag. Die Krone setzte damit ihre Erholung fort, nachdem sie kürzlich mit 9,6273 nkr je Euro so schwach wie zuletzt im Dezember war. Euro etwas festerDer Euro wurde im späten europäischen Handel 0,2 % fester mit 1,1192 Dollar gehandelt. Er reagierte damit zum einen auf die Kursverluste am Aktienmarkt, zum anderen belastete eine Reihe von unerwartet schwachen US-Konjunkturdaten, darunter der Rückgang des ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, den Dollar.