Die Anfang November begonnene Outperformance der Value-Aktien gegenüber Growth-Werten ruft optimistische Prognosen von Analysen auf den Plan. Die Investmentbank J.P. Morgan Cazenove etwa geht davon aus, dass die Rotation hin zu Zyklikern über drei bis vier Quartale anhalten wird. Allerdings sollten Anleger beachten, dass die jüngste Value-Bewegung vor allem deshalb so stark ausfällt, weil ihr Startpunkt so niedrig war. Nachdem Growth eine jahrelange Outperformance hingelegt hat und die Bewertungsschere zwischen den Segmenten Rekordhöhe erreicht hat, verhält sich Value wie ein ausgetrockneter Wald, in den mit den Hoffnungen auf einen Corona-Impfstoff ein Streichholz geworfen wurde. Natürlich würde eine baldige Aufhebung der Mobilitätsbeschränkungen vielen zyklischen Titeln helfen, doch die weitere Value-Bewegung hängt von mehr ab als von positiven Corona-Nachrichten. Insbesondere die Realzinsen und die Inflation dürften entscheidend werden – und wie sich diese nach Ende der Pandemie entwickeln, lässt sich jetzt noch keineswegs sicher vorhersagen. xaw