Ausverkauf beim Greenback angesichts hoher Inflation
wbr Frankfurt
Der Eurokurs hat nach Bekanntgabe der US-Inflationsdaten am Mittwoch einen Sprung nach oben gemacht. Die Gemeinschaftswährung stieg bis zum Abend um 0,7% auf 1,1440 Dollar. Der Euro hatte am Dienstag von der gestiegenen Zuversicht an den Finanzmärkten profitiert. Die Aussicht auf eine straffere US-Geldpolitik scheint in den Kursen eingepreist zu sein.
Die Inflation in den USA hat sich im Dezember beschleunigt. Die Verbraucherpreise legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 7% zu. Das ist die höchste Inflationsrate seit 1982. Der Greenback fiel nach Veröffentlichung der Daten gegenüber den meisten Währungen schlagartig zurück. Der Dollar-Index, der die Entwicklung des Greenback gegenüber sechs Industrieländerwährungen abbildet, fiel um 0,7%. Das britische Pfund stieg um 0,4% auf 1,3687. Sterling profitierte davon, dass durch die hohe US-Inflation die Erwartung steigt, dass die Bank of England der vor vier Wochen vorgenommenen Zinserhöhung weitere Schritte folgen lässt. Der japanische Yen verbesserte sich gegenüber dem Dollar um 0,3%.
In China lag die Inflation im Dezember unter den Schätzungen. Die Teuerungsrate belief sich lediglich auf 1,5% zum Vorjahr. Auch die Produzentenpreise stiegen weniger als erwartet. „Dass sich die Dynamik der Inflation aktuell allgemein abschwächt, würde den Währungshütern eigentlich etwas Luft verschaffen, um einer Abkühlung mit einigen weiteren Maßnahmen entgegenzuwirken“, kommentieren die Analysten der Commerzbank. Die chinesische Währung notierte 0,4% fester bei 6,3555 Yuan pro Dollar. In den vergangenen Wochen hatte sich die Währung weitgehend stabil entwickelt.