Autowerte hieven Dax ins Plus
kjo / Reuters – Die Akteure an den europäischen Finanzmärkten sind vor den US-Arbeitsmarktdaten für März, die am Freitag zur Veröffentlichung anstehen, in die Defensive gegangen. In der Folge traten die Aktienmärkte auf der Stelle. Der Dax bewegte sich in engen Spannen um den Vortagesschluss und war am Abend bei 18.402 Zählern mit 0,2% leicht im Plus. Ähnlich war das Bild bei dem Euro Stoxx 50, der die Sitzung beim Stand von 5.074 Punkten mit einem leichten Aufschlag von 0,1% beendete. Marktteilnehmer sprachen mit Blick auf die jüngsten Kursgewinne auch von einer Verschnaufpause am Aktienmarkt.
In dem eher ruhigen Gesamtmarkt spielte etwas mehr Musik bei den Dividendenpapieren der Autobranche. Der schwedische Autobauer Volvo berichtete für März von einem Absatzrekord; die Aktie kletterte daraufhin in Stockholm um 6,7%. Das beflügelte die gesamte Branche. So kletterten die Papiere von Porsche um 1,3%, von Mercedes Benz um 1,8%, von VW um 2,4% und BMW gewannen 2,6%. Der europäische Branchenindex legte 1,2% zu. Gestützt wurde der Autosektor laut Marktteilnehmern auch von der Hoffnung auf eine Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft nach zuletzt besseren Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte.
Die Beschäftigtenstatistiken aus den USA sind das monatliche Daten-Highlight. Für den abgelaufenen Monat erwarten Volkswirte im Mittel der Prognosen einen Zuwachs bei der Zahl der neu geschaffenen Stellen (außerhalb der Landwirtschaft) von 214.000 nach 275.000 neuen Arbeitsplätzen im Februar. Die Arbeitslosenquote wird für März mit 3,8% nach 3,9% im Monat davor prognostiziert. Die Stundenlöhne sollten ein Plus von 0,3% nach 0,1% erfahren haben, so die Prognose der Experten. Am Donnerstag kamen Signale, dass der Arbeitsmarkt in den USA etwas abgekühlt sein könnte. Denn die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg zuletzt stärker als angenommen. In der vorigen Woche stellten 221.000 Bürger einen Antrag auf staatliche Unterstützung, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit 214.000 gerechnet, nach aufwärts revidiert 212.000 in der vorangegangenen Woche.
Wenig Bewegung gab es auch am Anleihemarkt im Bereich der Bundesanleihen, auch hier hielten sich die Akteure mit Blick auf die US-Arbeitsmarktdaten mit größeren Positionierungen zurück. Die zehnjährige Bundrendite war im späten europäischen Handel bei 2,36% nach 2,40% am Vortag. Der Euro konnte gegenüber dem Dollar leicht um 0,2% auf 1,0864 Dollar zulegen.
Neben den Arbeitsmarktstatistiken aus den USA stehen am Freitag auch noch die Daten zu den deutschen Industrieaufträgen im Februar auf dem Programm. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass der Sektor nach dem Auftragseinbruch zu Jahresbeginn wieder etwas Boden gutgemacht hat: Die Bestellungen dürften demnach um 1% zum Vormonat zugelegt haben. Im Januar waren sie um 11,3% eingebrochen.