Barings für Schwellenländeranleihen zuversichtlich
Barings für Schwellenländeranleihen zuversichtlich
Zuversicht für Schwellenländeranleihen
Barings: Fundamentaldaten nach wie vor stark – Von Bankenproblemen verschont
kjo Frankfurt
Die Fundamentaldaten der Schwellenländer sind stark und bieten trotz der Risiken in den entwickelten Märkten, die zur Vorsicht mahnen, weiterhin Chancen, meinen die Experten von Barings. Die Schwellenländer seien von den Bankenproblemen, die die Industrieländer erschüttert haben, weitgehend verschont geblieben. Sollte die Inflation in den USA jedoch langsamer sinken und die Rezession früher und stärker eintreten als erwartet, könnten die Schwellenländer die Auswirkungen in Form einer Neubewertung von Krediten und größerer Risikoaversion zu spüren bekommen.
„Wir glauben, dass die Aussichten für die meisten aufstrebenden Volkswirtschaften aus einer Reihe von Gründen positiv bleiben: Zum einen wird erwartet, dass das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern in diesem Jahr schneller zulegt als in den Industrieländern – die Prognosen des IWF gehen von einem Wachstumsunterschied von fast 3 Prozentpunkten zwischen den Industrie- und den Schwellenländern aus“, heißt es bei Barings weiter. Überdies glaube man, dass die Auswirkungen der Bankenkrise in den Industrieländern kaum direkte Folgen für die Schwellenländer haben würden, da es kaum eine direkte Ansteckungsgefahr von den in Schwierigkeiten geratenen US-Regionalbanken auf die Volkswirtschaften der Schwellenländer im weiteren Sinne gebe. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit, dass die Zentralbanken der Industrieländer nach den Spannungen im Bankensektor eine Pause bei der Straffung der Geldpolitik einlegen würden, was darauf hindeute, dass die Inflation in den Industrieländern noch länger anhalte. „Während wir die Aussichten für die aufstrebenden Volkswirtschaften nach wie vor positiv einschätzen, birgt die Möglichkeit, dass die Inflation in den Industrieländern später als erwartet zurückgeht, das Risiko, dass das globale Zinsumfeld länger hoch bleibt“, so die Experten.
Dieses Umfeld berge zwar Risiken, biete aber auch eine Reihe von Chancen auf der Seite der Staats- und Lokalanleihen. „Bei den lokalen Schuldtiteln sehen wir angesichts der inzwischen positiven Realzinsen in vielen Schwellenländern ausgewählte Chancen. Tatsächlich haben die lokalen Märkte im ersten Quartal in Dollar gut abgeschnitten und eine Rendite von 5,1% erzielt. Anleger mit bestehendem EM-Engagement haben die Möglichkeit, Währungs-Alpha zu generieren, ohne ein signifikantes Markt-Beta-Risiko einzugehen – vor allem in einer Reihe von lateinamerikanischen und asiatischen Ländern“, so die Einschätzung der Barings-Experten. Brasilien sei unter dem Gesichtspunkt der lokalen Zinssätze attraktiv, da sich die Wirtschaftsaktivität verlangsame und die Inflation sinke. „Und wir sehen auch Wert in Peru. Darüber hinaus bieten die Sorgen um die Wiederöffnung Chinas und die Auswirkungen, die dies auf die Rohstoffpreise und Exporte haben könnte, Chancen in asiatischen Ländern wie Korea und Malaysia. In den osteuropäischen Ländern sind die Chancen dagegen weniger überzeugend, da die Inflation in diesen Ländern weiterhin recht hoch ist“, heißt es weiter.
Volatiles Umfeld
Bei Hartwährungsanleihen ist der Assetmanager etwas vorsichtiger. Die Unsicherheiten in Bezug auf Zinsen und Inflation würden das Umfeld für Kredite wahrscheinlich volatil halten. „Wir sehen jedoch ausgewählte Gelegenheiten, bei denen das Wachstum nach oben überraschen könnte. Wir konzentrieren uns weiterhin auf Länder mit diversifizierten, wettbewerbsfähigen und gut geführten Volkswirtschaften, die Unsicherheiten und Turbulenzen standhalten können. Wir halten insbesondere Staatsanleihen mit Investment-Grade-Rating für wertvoll, deren Fundamentaldaten nach wie vor stark sind, auch wenn sich das Wachstum verlangsamen könnte, wie etwa in einer Reihe von asiatischen Ländern. Uns gefällt Chile, wo das Tail-Risiko weitgehend vermieden wurde.“
