Bechtle legen nach Quartalszahlen um 12 Prozent zu, Münchener Rück unter Druck
Am Freitag haben Bechtle im MDax deutlich von den vorgelegten Zahlen profitiert und bis mittags 11,9% auf 41,28 Euro zugelegt. Marktteilnehmer hatten bei Bechtle eine Abschwächung des Geschäfts befürchtet, nicht zuletzt weil Cancom mit seinen Zahlen enttäuscht hatte. Nun sieht Bechtle eine Erholung im zweiten Quartal und hat auch die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. „Bechtle hat geliefert“, wurde kommentiert. „Entsprechend hat die Aktie reagiert.“ Die Analysten von Jefferies stufen Bechtle als Kauf mit einem Kursziel von 48 Euro ein.
Die Münchener Rück (Munich Re) hat ihre finalen Zahlen präsentiert. Dank der Abwesenheit von Großschäden hat der Konzern ein exzellentes Halbjahresergebnis erzielt und den Gewinn im ersten Halbjahr auf 3,2 Mrd. Euro gesteigert. Das Jahresgewinnziel hat der weltgrößte Rückversicherer aber bei 6,0 Mrd. Euro belassen. Dies hat wohl Anleger enttäuscht, zumal die Rück Preisabschläge bei den Versicherungsprämien hinnehmen musste. Die zuletzt recht gefragte Aktie ermäßigte sich bis mittags um 6,6% auf 567,60 Euro. Die DZ Bank empfiehlt die Aktie unverändert mit einem Kursziel von 640 Euro zum Kauf. „Das Ergebnis der Juni/Juli-Erneuerung bestätigt, dass der Peak im Rückversicherungszyklus zwar überschritten, das Preisniveau aber weiterhin attraktiv ist. Den Gewinn kann Munich Re voraussichtlich weiter steigern, da das attraktive Preisniveau mit Zeitverzögerung in den Ergebnissen ankommt“, meint DZ-Bank-Analyst Thorsten Wenzel.
Rheinmetall erholten sich nach dem deutlichen Verlust am Donnerstag um 1,7% auf 1.669,50 Euro. Die Analysten der UBS haben ihre Kaufempfehlung für Rheinmetall mit dem Kursziel 2.200 Euro bekräftigt.
Der Dax hat sich in der zu Ende gehenden Woche positiv entwickelt und mehr als 3% zugelegt. Nun rückt wieder das Allzeithoch bei 24.639 Punkten ins Visier. Bis mittags ermäßigte sich der deutsche Leitindex um 0,1% auf 24.158 Punkte. Der MDax gewann 0,9%. Und der Euro Stoxx 50 lag 0,2% höher.
Auch der Euro lag gegenüber dem Dollar mit 1,1638 Dollar kaum verändert. Am Anleihemarkt präsentierte sich der richtungsweisende Bund-Future mit 130,12% nahezu auf Vortagesniveau.
Zinssenkungsfantasie beflügelt
Immer mehr werden die Märkte von der Aussicht auf eine Leitzinssenkung der Fed bereits im September beflügelt. Kommenden Dienstag werden in den USA die Inflationszahlen für den Monat Juli veröffentlicht: „Die wahrscheinlich wieder gestiegene US-Inflation im Juli dürfte für die Fed nach den erstmals sehr schwachen Arbeitsmarktzahlen vor einer Woche den nächsten Schritt zur ersten Fed-Zinssenkung 2025 im September bedeuten“, sagt Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck: „Im Juli dürfte sich der Trend, dass die neuen US-Importzölle immer mehr an die Verbraucher weitergegeben werden, bestätigt haben – um im August auf Basis von Unternehmensaussagen noch mehr an Schwung zu gewinnen.“ Sein Fazit: „Powells Widerstand wird brechen, Donald Trump wird sich freuen – denn eine amerikanische September-Leitzinssenkung wird kaum die letzte in diesem Jahr gewesen sein.“