Märkte am Morgen

Bitcoin bricht um knapp 10 Prozent ein

An den Märkten geht es bergab. Bitcoin ist massiv um knapp 10% gefallen. Nvidia hat in New York ins Minus gedreht. Und auch der Dax eröffnete schwächer.

Bitcoin bricht um knapp 10 Prozent ein

Nach einer massiven Trendwende an den US-Börsen am Donnerstag ist der Dax am Freitag kurz unter die Marke von 23.000 Punkten gerutscht, lag dann aber wieder knapp darüber. Der deutsche Leitindex verzeichnete kurz nach Eröffnung ein Minus von 1,1% auf 23.029 Punkten. Auch Asiens Aktienmärkte gingen schwach. Alle Risikoassets wurden nach unten durchgereicht. So brach Bitcoin bereits am Donnerstag Abend massiv ein. Am Freitag Vormittag verzeichnete Bitcoin auf der Handelsplattform Bitstamp ein sattes Minus gegenüber dem Stand ein Tag (24 Stunden) zuvor von 9,2% auf 83.832 Dollar. Erneut wurde von einem Ausverkauf bei Bitcoin-ETFs in den USA berichtet.

Die Freude über einen überraschend starken Quartalsbericht des KI-Chip-Spezialisten Nvidia ist am Donnerstag an den US-Börsen im Verlauf verflogen. Die fest gestarteten wichtigsten Aktienindizes verzeichneten zu Handelsschluss teils deutliche Verluste. Die Sorgen um eine zu hohe Bewertung vor allem von Papieren mit Bezug zur sogenannten Künstlichen Intelligenz (KI) seien rasch wieder zurückgekehrt, hieß es am Markt. Diese hatten zuletzt schon für deutliche und anhaltende Verluste insbesondere bei Technologietiteln geführt. Der Nasdaq Composite verlor 2,2%

Nikkei bricht erneut ein

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Freitag deutlich nachgegeben. Starke Quartalsresultate des KI-Chipkonzerns Nvidia hatten in den USA nur für ein Strohfeuer an den Märkten gesorgt. Aus anfänglichen Kursgewinnen wurden dort im Verlauf deutliche Verluste. Der japanische Leitindex Nikkei 225 sank um 2,4%. Auch ein Konjunkturpaket der Regierung half kurzfristig nicht. Der CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen gab um 1,5% nach und der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong büßte ebenfalls 1,5% ein.

Die Erleichterung durch den starken Quartalsbericht von Nvidia hat sich am Vortag in New York als Strohfeuer erwiesen. „Der Dax startet nach dem gestrigen Ausverkauf an der Wallstreet mit einer schweren Hypothek in den heutigen Handelstag“, schrieb am Morgen der Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Angst vor der „KI-Blase“ sei an der Wall Street schnell wieder zurückgekehrt und die Freude über starke Nvidia-Zahlen habe nicht lange angehalten. Anleger hätten sich dort panikartig von Aktien getrennt und neue Käufer kämen derzeit auch aus saisonalen Gründen kaum in den Markt.

„Richtung Jahresende wollen viele keine neuen Positionen mehr eingehen“, schrieb Altmann. Im Ergebnis liegt der Dax nun schon drei Tage unter seinem 200-Tage-Durchschnitt, der am Vortag vergeblich getestet wurde. Damit verfestigt sich ein getrübtes Chartbild. Unter 23.000 Punkten hatte der Dax letztmals Anfang Mai gestanden, deutlich darunter während des Zollschocks im April.

Nvidia schließt mit deutlichem Minus

Nach dem starken Ausblick von Nvidia schienen die Sorgen um die Ertragskraft des Boomthemas Künstliche Intelligenz am Vortag zunächst abgehakt. Die zunächst um 5% erholten Aktien des KI-Chipriesen verloren am Ende aber mehr als 3%. Stephen Innes von SPI Asset Management sieht eine Reihe von Mosaiksteinen, die derzeit das große Bild ergeben. Er nennt unter anderem das hohe Investitionstempo im KI-Bereich, dem die Monetarisierung klar hinterherhinke. Außerdem erhärtet sich die Annahme, dass die US-Notenbank Fed im Dezember auf eine Zinssenkung verzichten könnte.

In dem schwachen Umfeld dürfte es Anlegern mit Einzelwerten schwerfallen, Gewinne zu erzielen. Ein Kandidat für eine positive Reaktion sind die Aktien von CTS Eventim, nachdem der Eventvermarkter am Vorabend Zahlen vorgelegt hatte, die nach ersten Händlerangaben klar über den Erwartungen lagen. Auf Basis des robusten Wachstums bestätigte das Unternehmen die Jahresziele. Im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate bewegten sich die Aktien mit fast 2% im Plus.

Rüstungswerte dürften weiterhin im Fokus stehen wegen der Debatte über einen US-Friedensplan, der heikle Zugeständnisse der Ukraine vorsieht. Mehrere Medien veröffentlichten den Entwurf des 28 Punkte umfassenden Abkommens, das einen dauerhaften Waffenstillstand nach mehr als dreieinhalb Jahren Krieg absichern soll. Nach Gesprächen in Kiew müsse an den einzelnen Punkten gearbeitet werden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Vorbörslich zeigten sich die drei deutschen Rüstungswerte im Minus - im Falle von Rheinmetall mit fast 1%. Bei den am Vortag mit Kursverlusten auffälligen Aktien des Rüstungskonzerns Renk bleibt eine Erholung vorbörslich auch aus. Die Jefferies-Analystin Chloe Lemarie schrieb in einem Kommentar zu den Aussagen auf einem Kapitalmarkttag, die Abwertung der Aktien habe einen guten Einstiegszeitpunkt geschaffen. In den Zielsetzungen für 2030 sieht sie wenige Risiken.