Bitcoin-Future feiert fulminanten Börsenstart in Chicago

Kryptowährung steigt um 10 Prozent - EZB-Ratsmitglied Nowotny will Cyberwährungen regulieren

Bitcoin-Future feiert fulminanten Börsenstart in Chicago

sp/kjo New York/Frankfurt – Mit starken Kurssteigerungen hat der erste börsliche Bitcoin-Future sein Debüt gegeben. Am Sonntagabend europäischer Zeit gestartet, zog der Future der Chicago Board Options Exchange in den ersten Handelsstunden zeitweise um mehr als ein Viertel an. Der Handel verlief bei mäßigen Umsätzen relativ ruhig, zweimal kam es zu einer regulären Volatilitätsunterbrechung. Die Kryptowährung legte gestern um 10,1 % auf 16 118 Dollar zu.Future-Kontrakte bieten Marktteilnehmern die Möglichkeit, neben steigenden (Long-Position) auch auf sinkende (Short-Position) Kurse zu setzen. Durch Letzteres kann also eine Absicherung gegen nachgebende Notierungen vorgenommen werden. In der kommenden Woche startet mit der CME eine weitere Chicagoer Terminbörse einen Bitcoin-Future.Österreichs Zentralbankgouverneur Ewald Nowotny denkt unterdessen laut über eine Regulierung der Cyberwährung nach. Bitcoin sei keine Währung, sondern ein spekulatives Produkt, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB). Schon aufgrund des Handelsvolumens müsse man darüber beraten, ob und in welcher Weise Regulierungen notwendig sind. Zusammen mit der EU-Kommission müsse besprochen werden, inwieweit Regelungen zur Geldwäsche und Seriosität hier von Bedeutung seien. Der Kurs der Digitalwährung schoss in diesem Jahr um 1 600 % nach oben. Kredit für das Casino”Eine Gefahr für die Stabilität würde es bedeuten, wenn sich zunehmend Menschen verleiten lassen, Kredite aufzunehmen, um damit Bitcoin zu kaufen, genauso wie es eben eine Gefahr wäre, wenn Leute Kredite aufnehmen, um ins Casino zu gehen”, führte Nowotny aus. Dies sei ein potenzielles Risiko. Die wirkliche Herausforderung liege aber in rechtlichen Bereichen. Großbritannien hat sich bereits für eine schärfere Regulierung von Bitcoin starkgemacht.An den Finanzmärkten wurden zum Wochenauftakt verstärkt die sicheren Häfen angesteuert. Für Verunsicherung und damit Nachfrage nach sicheren Anleihen sorgte eine Explosion in Manhattan. Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio sprach später von einem versuchten Terroranschlag. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe fiel um drei Stellen auf 2,35 %. Später wurden aber Gewinne mitgenommen, so dass die Renditen wieder stiegen.Das Ansteuern von sicheren Häfen war auch bei den Bundesanleihen zu beobachten. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel von 0,31 % bis auf 0,28 % und lag im späten Handel bei 0,29 %. Der Dax schloss bei 13 124 Zählern mit einem Minus von 0,2 %. Der Euro Stoxx 50 Index beendete den Handel bei 3 582 Punkten mit einem Abschlag von 0,3 %.—– Nebenstehender Kommentar- Personen Seite 16- Bericht Seite 18