Kryptowährungen

Bitcoin geht nach Zwischenspurt die Luft aus

Bitcoin hat seine im Zuge des Ukraine-Kriegs verzeichneten Gewinne fast vollständig wieder abgegeben. An der Cyberdevise zerren bezüglich ihrer Eignung zur Risikoabsicherung widerstreitende Narrative.

Bitcoin geht nach Zwischenspurt die Luft aus

xaw Frankfurt

Der führenden Digitalwährung Bitcoin geht nach ihrem Zwischenspurt im Rahmen des Ukraine-Kriegs die Luft aus. Zu Wochenbeginn fiel die Cyberdevise auf 37600 Dollar und gab somit einen Großteil der seit Ende Februar verzeichneten Kursgewinne wieder ab – in der vorherigen Woche war sie noch auf fast 45000 Dollar gestiegen. Auch andere populäre Krypto­assets wie Ether, Solana oder die zum Blockchain-Projekt Cardano gehörende Transaktionseinheit Ada verloren an Wert.

Händler sprachen von widerstreitenden Narrativen, die an den Kryptowährungen zerrten. Bitcoin sei zwar ein Risikoasset, weshalb die allgemeine Unsicherheit an den Märkten als Belastungsfaktor wirke, werde von Investoren aufgrund seiner dezentralen Natur und Knappheit aber auch als Absicherungsinstrument gegen eine anziehende Inflation verstanden. Zudem war im Zuge des Ukraine-Kriegs zuletzt die Hoffnung auf eine höhere Kryptoaktivität aufgekommen. So flossen der Regierung in Kiew großvolumige Spenden in Form digitaler Assets zu.

Zugleich war eine Diskussion darüber entbrannt, inwieweit mit Sanktionen belegte Russen die Cyberdevisen nutzen könnten, um Strafmaßnahmen zu umgehen. Teunis Brosens, Chefökonom der niederländischen Großbank ING für Digital Finance und Regulierung, hält entsprechende Befürchtungen aber für übertrieben. So seien Dienstleister im Digital-Asset-Bereich ebenso wie andere Finanzinstitute dazu verpflichtet, Sanktionen durchzusetzen. Zudem sei die Nachverfolgbarkeit von Blockchain-Transaktionen nicht zu unterschätzen, wie auch jüngste Ermittlungserfolge nach Cyberangriffen auf Kryptobörsen zeigten.

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