DEVISEN

Bitcoin-Höhenflug geht über 19 000 Dollar

Proeuropäische Forderungen von SPD-Parteichef Schulz lassen Gemeinschaftswährung unbeeindruckt

Bitcoin-Höhenflug geht über 19 000 Dollar

kaz Frankfurt – Der Bitcoin hat am Donnerstag seinen Höhenflug weiter fortgesetzt. Schon früh übertraf die Kryptowährung das gestrige Hoch von über 12 800 Dollar und kletterte im Tagesverlauf laut der US-Handelsplattform Coinbase auf über 19 000 Dollar. Am Abend stand sie bei 17 900 Dollar. Hintergrund für die Kurssprünge war Analysten zufolge immer noch die geplante Einführung von Termingeschäften an US-Börsen beim Bitcoin. “Enttäuschender Dollar”Derweil hat sich der Euro zum Dollar am Donnerstag hauptsächlich seitwärts bewegt. Auf die Frage, ob es sich dabei eher um eine Dollarstärke oder doch um eine Euroschwäche handelt, antwortet Analyst Sebastian Sachs von der Privatbank Metzler auf Anfrage: “Es hat ein bisschen etwas von beidem.” Mit Blick auf die am Wochenende genommene Hürde bei der US-Steuerreform, die amerikanischen Unternehmen via Steuersenkungen höhere Gewinne in Aussicht stellt, habe der Dollar in dieser Woche “nur sehr verhalten angezogen”. Der Greenback habe schon “das ganze Jahr über enttäuscht”. Euro unter 1,18 DollarAuch umstrittene Äußerungen des SPD-Parteichefs Martin Schulz, der bis 2025 die “Vereinigten Staaten von Europa” forderte, konnten die Gemeinschaftswährung der Eurozone am Donnerstag nicht aus der Reserve locken, kommentiert Sachs. “Der Markt nimmt den handelnden Personen die europäische Idee nicht mehr ab.” Auf der anderen Seite zeige sich der Euro aber auch unbeeindruckt von der schwierigen Regierungsbildung in Deutschland oder den im kommenden Jahr anstehenden Parlamentswahlen in Italien. Letztlich verblieb der Euro im Tagesverlauf zumeist unterhalb der Schwelle von 1,18 Dollar und stand am Abend bei rund 1,1790 Dollar.”Die Stimmung kann sich von Tag zu Tag ändern, es gibt momentan keine längerfristigen Trends”, prognostiziert Analyst Sachs. “Wir gehen von einem eher verhaltenen Jahresausgang aus, was die Devisen angeht.” Zwar führten aktuelle Dauerthemen wie die zäh verlaufenden Brexit-Verhandlungen etwa zu vergleichsweise hoher Tagesvolatilität beim britischen Pfund, darüber hinaus seien aber keine ausgeprägten Trends zu erkennen. So kostete am Abend ein britisches Pfund 1,3427 Dollar und damit 0,25 % mehr als am Vortag. Zudem profitiere der japanische Yen als “sicherer Hafen” von den politischen Unsicherheiten wie der anhaltenden Nordkorea-Krise, der Russland-Affäre um US-Präsident Donald Trump oder den neuesten Unruhen um dessen Israel-Politik. Darüber hinaus seien wirklich interessante Bewegungen eher in anderen Währungsräumen wie etwa dem skandinavischen zu erwarten, meint Sachs.