DEVISEN

Bitcoin-Kurs steigt über 13 000 Dollar

Steigende Nachfrage am Terminmarkt - Greenback nach Notenbanker-Aussagen kaum verändert

Bitcoin-Kurs steigt über 13 000 Dollar

dm Frankfurt – Aussagen von James Bullard, Chef der Federal Reserve Bank von St. Louis, wonach er nicht für einen notfallmäßige Senkung des US-Leitzinses um 50 Basispunkte sei, haben am Devisenmarkt wenig Spuren hinterlassen. Gemessen am Dollar-Index notierte der Greenback im späten europäischen Handel etwas fester bei 96,26 Punkten (+0,1 %).Für einen Euro wurden 1,1362 Dollar bezahlt und damit nur unwesentlich weniger als am Vortag. Der Yen, der in den Vortagen wegen einer gestiegenen Risikoaversion noch gesucht war, schwächte sich dagegen etwas ab. So wurden zuletzt für den Euro 122,319 Yen (+0,4 %) bezahlt. Ungeachtet aller Brexit-Sorgen notierte auch das Pfund kaum verändert bei 1,1174 Euro.Rasant aufwärts ging es dagegen mit der sogenannten Kryptowährung Bitcoin. Sie wurde an der Luxemburger Handelsplattform Bitstamp zuletzt für über 13 300 Dollar und damit im Tagesvergleich rund 15 % höher gehandelt. Damit erreicht Bitcoin ein Niveau wie seit Januar 2018 nicht mehr. Noch vor fünf Monaten notierte Bitcoin unter der Marke von 3 500 Dollar (vgl. Chart). LedgerX bereit für RetailmarktAls Hintergrund für die Rally werden verschiedene Faktoren angeführt. So vermutet die Deutsche Bank in einer Einschätzung auf CNBC, dass die lockere Notenbankpolitik eine Ursache für die Rally sei. Andere Marktbeobachter verweisen auf die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und Ländern wie Venezuela, Iran und China. So könnten aus diesen Ländern Gelder über das Bitcoin-Netzwerk abgezogen werden. Es gibt jedoch auch handfestere Gründe. So hat die US-Derivateaufsicht CFTC der US-Bitcoin-Börse LedgerX erlaubt, als Contract Maker aufzutreten. Damit kann LedgerX Bitcoin-Kassamarktkontrakte und physisch abgewickelte Bitcoin-Derivate – inklusive Optionen und Futures – Retail-Kunden in jeglicher Größe anbieten. Bisher hat LedgerX nur eine Erlaubnis als Swap-Handelsplattform und Clearingorganisation von der CFTC gehabt. Nun will das Unternehmen Retailkunden in den USA und Singapur ab Juli den Handel ermöglichen.Auch die zum internationalen Marktinfrastrukturbetreiber ICE gehörende Kryptoplattform Bakkt will im Juli den Handel mit physisch hinterlegten Bitcoin-Futures starten. Der Testbetrieb der bei ICE Futures U.S. gelisteten Futures solle am 22. Juli beginnen, teilte Bakkt in einem Blog-Beitrag mit. Der Start war ursprünglich für 2018 angekündigt worden, hatte sich aber wegen Bedenken der US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC verzögert.Der Handel mit Bitcoin zieht derweil eine steigende Zahl institutioneller Investoren an, heißt es. So hat das Handelsvolumen in Bitcoin-Futures der US-Terminbörse CME im Juni den zweiten Monat in Folge einen Rekordwert erreicht und mit über 33 000 offenen Kontrakten ebenfalls einen Höchststand erreicht. Dies mag auch daran liegen, dass der Wettbewerber CBOE seine Bitcoin-Futures auslaufen ließ.