Bitcoin nach US-Angriff auf Iran unter Druck
Bitcoin nach US-Angriff auf Iran unter Druck
dpa-afx Frankfurt, Tel Aviv
Die führende Digitalwährung Bitcoin ist am Sonntag nach dem Angriff der USA auf iranische Atomanlagen unter die Marke von 100.000 US-Dollar gefallen. Zuletzt wurde die Cyberdevise zu 99.765 Dollar gehandelt. Einen ersten Schock unmittelbar nach Bekanntwerden hatte sie noch zügig abgeschüttelt. Dies spreche für kurze Beine politischer Börsen, hatte Experte Timo Emden von Emden Research kommentiert. Doch die Nervosität der Anleger nimmt wieder zu.
Im vorherigen Jahresverlauf profitierte Bitcoin von einer Krypto-freundlicheren Regulierung der USA unter Präsident Donald Trump, der selbst Digital-Assets-Projekte lanciert und damit Kritik wegen mutmaßlicher Interessenskonflikte ausgelöst hat. Doch der Nahostkonflikt könne weiterhin wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Anleger schweben, führte Emden aus. In der kommenden Woche dürften die geopolitischen Unsicherheiten Investoren noch zunehmend beschäftigen.
Israels Börse fest
Dagegen reagierten die Aktienmärkte in Israel und Ägypten am Sonntag mit deutlichen Kursgewinnen auf den Angriff der USA auf iranische Atomanlagen. In Tel Aviv legte der TA-35 um 1,2% zu, wobei Aktien aus dem Finanzsektor zum Treiber der Gewinne wurden. Der Rüstungszulieferer Elbit Systems verlor hingegen mehr als 2%. In Kairo sprang der EGX 30 sogar um 2,7%. Die Indizes in Kuwait und im Oman legten jeweils um 0,4% zu. In Riad gab der Tadawul All Share Index seinen Gewinn ab und sank um 0,3%.
Händlern zufolge hoffen Marktteilnehmer darauf, dass die jüngsten Aktionen der Vereinigten Staaten das Ende des Iran-Konflikts beschleunigen. Trump hatte in der Nacht zum Sonntag (MESZ) mitgeteilt, das das Land Irans „entscheidende Anlagen zur Uran-Anreicherung“ komplett zerstört habe. Bombardiert wurden drei Anlagen, darunter war auch die gut befestigte unterirdische Uran-Anreicherungslage Fordo. Die Nachrichtenagentur Irna berichtete allerdings, dass nur ein Teil des Bereichs um die Uran-Anreicherungsanlage Fordo beschädigt worden sei. Laut dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi ist der Iran noch damit beschäftigt, den genauen Schaden zu untersuchen.
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