Bitcoin setzt Talfahrt fort – Dax im Minus
Bitcoin setzt Talfahrt fort – Dax im Minus
Die bekannteste Kryptowährung Bitcoin hat ihre Talfahrt am Freitag beschleunigt fortgesetzt. Zwischenzeitlich sackte der Kurs am Morgen sogar unter 82.000 Dollar. Zuletzt erholte sich der Bitcoin etwas. Die wichtigste Cyber-Devise kostet aktuell 82.440 Dollar. Das sind rund 4.780 Dollar weniger als am Vorabend. Das entspricht einem Minus von 5,5%. Das vorläufige Tagestief wurde mit 81.668 Dollar markiert. Seit vergangenem Dienstag hat die Cyber-Devise gut 22% an Wert verloren.
„Nerven liegne blank“
Aus Sicht von Marktanalyst Timo Emden von Emden Research herrscht „Ausverkaufsstimmung“ am Markt. „Die Nerven bei Anlegern liegen derzeit blank“, betonte er. Eine Kombination aus Zinsängsten, der Auflösung gehebelter Positionen und Gewinnmitnahmen lasse Investoren Reißaus nehmen. Nun stehe auch das Vertrauen der hartgesottenen Bitcoin-Anleger auf dem Spiel, mahnte er. Es bestehe die Gefahr, dass sich aus der Kurskorrektur eine handfeste Vertrauenskrise entwickele. „Wir sehen derzeit einen Crash auf Raten“, mahnte der Experte. Jeder Erholungsversuch werde abverkauft, was die Verzweiflung zum Ausdruck bringe.
Aktien von Unternehmen aus dem Krypto-Sektor wie der Börse Coinbase oder dem Miner Riot Platforms finden sich ebenfalls auf den Verkaufslisten der Anleger. Experten verweisen zur Begründung auch auf die Verunsicherung der Marktteilnehmer über den weiteren Zinskurs der US-Notenbank Fed. Zuletzt hatten Spekulationen auf eine weitere Zinssenkung im Dezember nachgelassen. Der jüngste Einbruch weckt Analysten zufolge Sorgen, dass dieser ein Vorbote für eine noch deutlich breitere Verkaufswelle sein könnte. Im Oktober hatte Bitcoin noch einen Rekordstand von über 126.000 Dollar erklommen. Viele im Markt hatten mit weiter steigenden Notierungen der Cyber-Devise gerechnet.
Rätselraten über Zinskurs
Das Rätselraten um den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed lässt auch den Dax am Freitag abrutschen. Der deutsche Leitindex verliert im Mittagsgeschäft 0,9% auf 23.080 Zähler. Das Tagestief wurde bislang mit 22.943 Punkten gesehen. Das ist der tiefste Stand seit Anfang Mai. „Die Zinssorgen sind auf die Börsenbühne zurückgekehrt“, sagte Christian Henke vom Broker IG. Nach den jüngsten US-Jobdaten seien die Chancen auf eine US-Zinssenkung auf dem letzten FOMC-Meeting am 10. Dezember geringer geworden. Daten vom Donnerstag hatten gezeigt, dass der US-Arbeitsmarkt im September überraschend deutlich zugelegt hatte.
Wegen des Haushaltsstreits in den USA fehlen derzeit aktuelle Zahlen vom Arbeitsmarkt, d.h. von Oktober. Ökonomen sind sich deshalb uneinig, ob die Fed im Dezember ihre Zinsen senkt oder unverändert lässt. Für Unruhe am Markt sorgte zudem die schwindende Euphorie trotz der überraschend starken Quartalszahlen des US-Chip-Giganten Nvidia. Techwerte standen in Asien wie auch in den USA nach einer anfänglichen Rally auf den Verkaufszetteln. „Die Diskussionen über die aktuellen Bewertungen der großen Technologiefirmen dürften auch in der kommenden Woche weitergehen, die gestrige Stabilisierung entpuppte sich im Nachhinein als Strohfeuer und Ruhe vor dem nächsten Sturm“, sagte Jürgen Molnar von RoboMarkets.
Juve rutschen ab
Nach einer Kapitalerhöhung geraten die Papiere von Juventus Turin ins Rutschen. Die Titel des italienischen Fußballclubs fallen an der Mailänder Börse aktuell um 6,1% auf 2,55 Euro. Juventus nahm mit der Platzierung von 37,9 Millionen neuen Stammaktien bei institutionellen Anlegern 97,8 Mill. Euro ein. Der Preis lag pro Aktie bei 2,58 Euro. Mit dem Schritt werde frisches Kapital für die Umsetzung der Strategie von Juventus bis 2027 bereitgestellt, hieß es.
